Schwacher Nickelpreis setzt Produktion außerhalb Asiens unter Druck

von Angelika Albrecht

Wie Commerzbank Research mitteilt, setzte Nickel zu Beginn der Woche seinen Abwärtstrend fort und erreichte mit einem Preis von knapp unter 16.000 USD je Tonne das tiefste Niveau seit Mitte 2021. Grund für den Preisrutsch dürfte in erster Linie das starke Angebotswachstum im Top-Produzentenland Indonesien sein. Daten der International Nickel Study Group zufolge wurde die Produktion dort zwischen Anfang 2020 und Anfang 2023 um mehr als 200% gesteigert. Dieses Jahr dürfte das Land Schätzungen der INSG zufolge 40% der Primärproduktion stellen.

Der deutlich gefallene Preis setzt derweil die Produktion außerhalb Indonesiens unter Druck. Die INSG rechnet damit, dass etwa die Produktion in Europa um 3% gegenüber Vorjahr fallen werde, nachdem sie in 2022 stagniert hatte. Ein Grund sind die deutlich gestiegenen Energiekosten.

Frankreichs Regierung scheint diesem Trend nun entgegentreten zu wollen. Laut Finanzminister Bruno Le Maire soll eine Nickel-Fabrik in Neukaledonien vor der Schließung bewahrt werden. Im Raum würden Investitionen in eine klimaneutrale Energieversorgung stehen. Allerdings ist fraglich, ob derartige Einzelmaßnahmen einen Abbau der Produktionskapazitäten in Europa längerfristig verhindern können.

Die steigende Marktkonzentration am Nickelmarkt stellt nach Ansicht der Commerzbank Rohstoffexperten ein Aufwärtsrisiko beim Preis dar. Denn sollte es zu Produktionseinschränkungen in Indonesien kommen, könnte sich das globale Angebot sehr schnell sehr stark verknappen.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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