Schwacher Auftragseingang in der deutschen Industrie

von Hubert Hunscheidt

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im September 2020 saison- und kalenderbereinigt 0,5 % höher als im August 2020. Im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2019 gab es kalenderbereinigt einen Rückgang um 1,9 %. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen lag der reale Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im September 2020 saison- und kalenderbereinigt 4,5 % höher als im August 2020.

Die Corona-Krise prägt seit einigen Monaten die Entwicklungen im Verarbeitenden Gewerbe. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragseingang im September 2020 saison- und kalenderbereinigt um 2,6 % niedriger.

Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Aufträge aus dem Inland im September 2020 um 2,3 %, die Auslandsaufträge verringerten sich um 0,8 %. Dabei nahmen die Auftragseingänge aus der Eurozone um 6,0 % ab. Die Auftragseingänge aus dem restlichen Ausland stiegen um 2,7 %.

Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag der Auftragseingang im September 2020 um 4,0 % über dem Vormonatsniveau. Bei den Herstellern von Investitionsgütern gab es hingegen einen Rückgang um 2,0 % und im Bereich der Konsumgüter stiegen die Aufträge um 2,6 %.

In der größten Branche des Verarbeitenden Gewerbes, der Automobilindustrie, ist der Auftragseingang im September 2020 weiter angestiegen (+5,1 % zum Vormonat) und liegt damit 5,8 % über dem Vorkrisenniveau im Februar 2020. Für den Auftragseingang im Maschinenbau ergab sich im September 2020 ein Rückgang von 3,7 % zum Vormonat, im Vergleich zu Februar 2020 liegt er 8,2 % niedriger.

Für August 2020 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse insgesamt ein Anstieg um 4,9 % gegenüber Juli 2020 (vorläufiger Wert: +4,5 %).

Umsatz: +1,1 % saisonbereinigt zum Vormonat

Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe lag nach vorläufigen Angaben im September 2020 saison- und kalenderbereinigt um 1,1 % höher als im Vormonat. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im September 2020 saison- und kalenderbereinigt 8,9 % niedriger. Für August 2020 ergaben die Revisionen keine Ergebnisänderungen. Der Rückgang von 0,1 % gegenüber Juli 2020 wurde damit bestätigt.

In der Automobilindustrie ist der Umsatz im September 2020 gegenüber dem Vormonat um 1,1 % gestiegen und liegt um 8,4 % unter dem Wert von Februar 2020.

Quelle: Statistisches Bundesamt / Vorschaufoto: marketSTEEL

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