Saarländische Stahlindustrie mit 4 Prozent Umsatzplus

von Alfons Woelfing

Der Blick in die Branchen zeigt ein gespaltenes Bild. Die größten Umsatzeinbußen mussten die Fahrzeugindustrie und der Maschinenbau verschmerzen. In diesen beiden an der Saar besonders eng verzahnten Branchen fielen die Erlöse in den ersten zehn Monaten um 8,9 bzw. 2,9 Prozent. Aber auch im Ernährungsgewerbe sank der Umsatz um 1,9 Prozent. Hier wirkte sich vor allem das schwache Pfund im Handel mit Großbritannien negativ aus.
 
Erlössteigerungen verzeichneten dagegen die Elektroindustrie (+36,2 Prozent), die Hersteller von Metallerzeugnissen (+8,3 Prozent), die Gummi- und Kunststoffindustrie (+7,1 Prozent), die Gießereien (+2,4 Prozent), die Keramikindustrie (+1,1 Prozent). Die Stahlindustrie, eine Kernbranche der Saarwirtschaft, konnte trotz der Einführung von US-Strafzöllen auf Stahlimporte ein Umsatzplus von 4,0 Prozent verzeichnen.
 
Bei den Auftragseingängen musste das Verarbeitende Gewerbe im Saarland insgesamt einen Rückgang von 0,9 Prozent in den ersten zehn Monaten verbuchen, während bundesweit ein Zuwachs von 2,7 Prozent in den Büchern steht. „Das unterstreicht, dass das kommende Jahr im Saarland kein Selbstläufer wird“, so IHK-Präsident Dr. Hanno Dornseifer.
 
Für 2019 zeichnet sich ein schwieriges, aber kein schlechtes Jahr für die Saarwirtschaft ab. Die Weltwirtschaft wird voraussichtlich mit einer Rate von 3,5 Prozent wachsen. In der deutschen Automobilindustrie dürften sich die Verhältnisse nach Auslaufen des WLTP-Effekts und der inzwischen erfolgten Bodenbildung bei den Dieselzulassungen stabilisieren und normalisieren. Der private Konsum wird die Saarkonjunktur weiter stützen – allerdings ohne signifikante Schubkraft. „Unter der Voraussetzung, dass keine US-Strafzölle auf deutsche Autoimporte erhoben werden und der Brexit ohne die Einführung von Zöllen vollzogen wird, erwarten wir für das kommende Jahr ein Saarwachstum von 0,5 bis 1,0 Prozent“, so Dornseifer.
 

Zurück