RWI senkt Konjunkturprognose

von Alexander Kirschbaum

Das RWI - Leibnitz Institut für Wirtschaftsforschung hat seine Konjunkturprognose für dieses Jahr leicht auf 1,8 Prozent Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zurückgenommen. Im September hatten die Wirtschaftsforscher noch 1,9 Prozent erwartet. Für 2017 senkt das Institut seine Prognose um 0,2 Prozentpunkte auf 1,2 Prozent, für 2018 werden weiterhin 1,6 Prozent Wachstum erwartet. Der Wert sinkt zwischen 2016 und 2017 also um 0,6 Prozentpunkte, davon gehen allerdings 0,4 Prozentpunkte alleine auf eine geringere Zahl von Arbeitstagen zurück.

„Die Konjunktur dürfte weiterhin von der Inlandsnachfrage getragen werden“, so RWI-Konjunkturchef Roland Döhrn. Vor allem der anhaltende Beschäftigungsaufbau und solide Einkommenszuwächse verleihen der Binnenwirtschaft Dynamik. Sie stützen zusammen mit den günstigen Finanzierungsbedingungen den Konsum und den Wohnungsbau der privaten Haushalte. Von der Außenwirtschaft sind laut dem Institut hingegen eher dämpfende Effekte zu erwarten, die Ausfuhren werden voraussichtlich deutlich schwächer zulegen als die Einfuhren. Auch der Staatskonsum wird im Prognosezeitraum voraussichtlich weniger stark zunehmen, weil die Zahl ankommender Flüchtlinge deutlich gesunken ist und entsprechend geringere Sachleistungen und Personalausgaben nötig sind.

Inflation steigt, Budgetüberschuss des Staates sinkt

Die Arbeitslosenquote dürfte dem RWI zufolge im nächsten Jahr 6,1 Prozent betragen und 2018 auf 6,4 Prozent steigen. Bei der Inflationsrate rechnen die Wirtschaftsforscher im nächsten Jahr mit einem deutlich Anstieg um 1,5 Prozent und 2018 um 1,6 Prozent, nach 0,4 Prozent in diesem Jahr. Der Anstieg liegt vor allem daran, dass die gesunkenen Energiepreise ihren Einfluss auf die Teuerung verlieren. Die öffentlichen Haushalte werden in diesem Jahr erneut einen Budgetüberschuss von etwa 16 Milliarden Euro bzw. 0,5 Prozent des BIP erzielen. 2017 und 2018 werden die Überschüsse laut RWI voraussichtlich bei 9 und 6,5 Milliarden Euro liegen.

Quelle: RWI  Vorschau-Foto: Fotolia

Zurück