Rio Tinto tauscht Chef aus

von Hans Diederichs

Der australische Rohstoffriese Rio Tinto, der zweitgrößte Bergbaukonzern weltweit, verändert seine Führungsspitze. Sam Walsh, der das Unternehmen fast sieben Jahre führte und auf ein Vierteljahrhundert Karriere bei Rio Tinto zurückblickt, scheidet zum 1. Juli aus dem Amt des Vorstandsvorsitzenden aus. Sein Nachfolger wird der Franzose Jean-Sébastien Jacques, der derzeit Chef der Kupfer- und Kohlesparte des Konzerns ist.

Um eine reibungslose Amtsübergabe sicherzustellen, wird Jacques mit sofortiger Wirkung zum Stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden berufen. Jacques (44) ist seit 2011 für Rio Tinto tätig. Zuvor bekleidete er verschiedene Positionen in den Bereichen Aluminium, Bauxit und Stahl bei Unternehmen in Europa, Südostasien, Indien und den Vereinigten Staaten. Von 2007 bis 2011 war er Director Group Strategy bei Tata Steel.

Auf Jacques kommt viel Arbeit zu

In die Amtszeit von Sam Walsh fiel einer der schärfsten Preisrückgänge bei Rohstoffen in der jüngeren Vergangenheit. Rio Tinto, dessen wichtigster Rohstoff Eisenerz ist, musste einige Entwicklungsprojekte aufschieben. Obwohl Walsh im Laufe seiner Vorstandstätigkeit mehr als 6 Milliarden US-Dollar an Kosten einsparen konnte und über Dividenden und Aktienrückkäufe rund 13 Milliarden US-Dollar an die Aktionäre zurückgab, musste das Unternehmen 2015 einen Verlust nach Steuern von 1,7 Milliarden US-Dollar hinnehmen. Im Jahr zuvor waren es noch 6,5 Milliarden US-Dollar Gewinn gewesen. Es bleibt also viel zu tun für den neuen CEO.

Quelle: Rio Tinto; Bild: Der scheidende CEO Sam Walsh (rechts) im Gespräch mit dem Stammesältesten der Wik-Waya, Tony Kerindum (links). Die Wik-Waya besitzen seit 2004 als indigenes Volk Landrechte in der australischen Region West Cape (Nord-Queensland) und erhoffen sich wirtschaftlichen Aufschwung durch die Förderung des Bergbaus in ihrer Region. (Foto: © 2014 Rio Tinto). 

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