Ressourceneffizienz durch Aufbereitung und Verwertung

von Hubert Hunscheidt

Start eines Forschungsprojektes von Uni Augsburg, bifa Umweltinstitut, vier bayerischen Gießereien und zwei Spezialisten für Aufbereitungstechnologien.
 
Das Thema Ressourceneffizienz ist für die bayerische Wirtschaft von hoher Relevanz, da sie sehr stark in die internationalen Rohstoffmärkte eingebunden ist und auch langfristig wirtschaftlich und umweltschonend an ihren Standorten produzieren möchte. Eine moderne, nachhaltige Ressourcenstrategie zielt nicht nur auf den Anfang der Rohstoffkette (Zugang, Kritikalität), sondern verknüpft sie mit dem Ende der Stoffkette (Reststoffe, Abfall) zu geschlossenen Recycling-Prozessen.
 
Prof. Dr. Richard Weihrich (MRM Institut der Universität Augsburg) und Prof. Dr. Wolfgang Rommel (bifa) bearbeiten gemeinsam mit bayerischen Gießereien und Zulieferern ein Forschungsprojekt, um Stoffkreisläufe in der Metallverarbeitung zu schließen. Die über 30 großen und 60 kleineren bayerischen Gießereien sind eine Schlüsselbranche für das Rückgrat der Bayerischen Wirtschaft von der Präzisionsmechanik bis zur Fahrzeug- und Maschinenwirtschaft. Das Projekt wird durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz finanziert.
 
Heute setzt bereits jedes zweite deutsche Unternehmen Recyclingmaterialien ein. Dabei ist eine von Wirtschaft und Staat gleichermaßen getragene Ressourcenstrategie besonders zweckmäßig. Ein wesentlicher Aspekt, zukünftig noch mehr hochwertige Basisrohstoffe für die heimische produzierende Industrie zur Verfügung stellen zu können, ist diese einer leistungsfähigen Kreislaufwirtschaft zuzuführen.
 
Die Gießereiindustrie spielt beim Metallrecycling eine wichtige Rolle. Stahl-, Guss- und Aluminiumschrotte werden hier zu neuen Produkten umgeschmolzen. Für viele bei der Abluftreinigung in Gießereien abgetrennte Stäube gibt es heute trotz hoher Anteile an wertstoffhaltigen Materialien keine oder nur unzureichende Verwertungsoptionen. Ähnlich wie in anderen Industriezweigen ist der Weg zu einer noch umweltfreundlicheren Produktion und mehr Ressourceneffizienz für die bayerischen Gießereien ein hoch aktuelles und wichtiges Thema. Erforderlich sind Maßnahmen zur vermehrten Reduzierung, Rückgewinnung und Wiederverwendung von Abfallstoffen. Die Wirtschaftlichkeit eines solchen Verfahrens beruht auf der Einsparung von Entsorgungskosten und der Wiederverwertung der in den Reststoffen enthaltenen Materialien als Rohstoffersatz.
 
Ziel des Projekts ist es, wirtschaftliche und umweltfreundliche Alternativen zur bisherigen Entsorgungspraxis zu untersuchen. Das Thema wird in einem Verbund der Universität Augsburg und der bifa Umweltinstitut GmbH zusammen mit vier süddeutschen Gießereien sowie Herstellern von Aufbereitungstechnologien bearbeitet. Es sollen praktische Wege für die Gewinnung, die Nutzung und das Recycling von Metallstäuben für bayerische Gießereien entwickelt und realisiert werden. So bleiben wichtige Ressourcen für die bayerische Wirtschaft im Stoffkreislauf verfügbar.
 
Die Projektpartner sind die Universität Augsburg, die bifa Umweltinstitut GmbH und folgende bayerische Gießereien: Franken Guss Kitzingen GmbH Co. KG, Gießerei Heunisch GmbH, Kemptner Eisengießerei Adam Hönig AG und Trompetter Guss GmbH Co. KG, sowie die KMUs AKW Apparate+Verfahren GmbH und GPS SIC Keßl GmbH u. Co. KG.
 
Quelle: bvse-Fachverband Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling / Vorschaufoto: Kemptener Eisengießerei

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