PwC: Deutscher Maschinenbau im Stimmungstief

Düsseldorf - Die Kurzfassung des Maschinenbau-Barometers für das dritte Quartal 2019 lautet: Konjunkturerwartungen der deutschen Maschinenbauer sinken im dritten Quartal auf Rekordtief / Betriebsauslastung nimmt ab / Wachstumsrückgang für Gesamtbranche erwartet / Digitalisierung dominiert Weiterbildung der Mitarbeiter.

Rezessionsgefahr und eine abgeschwächte Auslandsnachfrage trüben die Stimmung im deutschen Maschinenbau. Dies geht aus dem vierteljährlichen Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) für das dritte Quartal 2019 hervor. Danach blicken 48 Prozent der befragten Entscheider pessimistisch auf die deutsche Konjunktur. Nur 16 Prozent sind positiv gestimmt – ein Negativrekord. Vor einem Jahr waren noch 71 Prozent der Manager optimistisch und nur 3 Prozent dezidiert negativ gestimmt. Ebenfalls besorgt blickt die Mehrheit der Befragten zurzeit auf die Weltwirtschaft: 54 Prozent glauben nicht an eine positive Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten.  

Umsatzerwartungen deutlich gesunken


Die  Umsatzprognosen  sowohl für die Branche als auch für das eigene Unternehmen fallen im dritten Quartal 2019   historisch niedrig aus. Für den Maschinenbau insgesamt erwarten die  Befragten einen Umsatzrückgang von 2,6 Prozent für das Gesamtjahr 2019 gegenüber dem Vorjahr.  Dies ist die vierte  Prognosesenkung in Folge und der niedrigste Stand aller  bisherigen Erhebungen. Für das jeweils eigene Unternehmen erwarten die Befragten im Schnitt noch 1,2 Prozent Umsatzwachstum – ebenfalls ein Negativrekord. „Die  Beunruhigung in der Branche ist  groß“,  beobachtet  Dr. Klaus-Peter  Gushurst, Leiter des Bereichs Industries & Innovation bei PwC.  

Vorsichtige Preispolitik, Investitionsverhalten kontrolliert defensiv


Die  Mehrheit der Umfrageteilnehmer beabsichtigt, die Kosten, Preise und Gewinnmargen im vierten Quartal 2019  konstant zu halten. 62 Prozent haben geäußert, ihre Investitionen stabil halten zu wollen. Dies erscheint aber nur vordergründig als gutes Zeichen. Schließlich gibt jeder fünfte Entscheider an, die Investitionen für das vierte Quartal zu  enken. Auch dieser  Wert ist ein Rekord. „Unternehmen begehen einen strategischen Fehler, wenn sie sich jetzt neuen Investitionsfeldern  verschließen“, warnt PwC-Experte Gushurst. „Digitale Transformation, der Klimawandel oder neue Mobilitätskonzepte   bieten hohe Geschäftschancen in Deutschland und international. Ohne ambitionierte Forschungs- und  Innovationsbudgets  und den Mut, mit neuen Konzepten auch mal zu scheitern, werden deutsche Unternehmen den Anschluss weiter verlieren.“

Mitarbeiter halten und digitale Fähigkeiten schulen


Der Fachkräftemangel ist eines der dominierenden Branchenthemen der vergangenen Jahre. Nahezu drei Viertel der Befragten sehen in ihm eines der Haupthindernisse des eigenen Unternehmenswachstums. Dennoch möchten momentan  lediglich 3 von 10 Entscheidern mehr Personal einstellen. Das Gros plant, die  Personaldecke konstant zu halten. Vor      einem Jahr, bei deutlich besseren konjunkturellen Rahmenbedingungen, war das Verhältnis von Personalkonstanz  und  -ausbau noch genau umgekehrt.  

Auch der Fokus auf die Mitarbeiterfähigkeiten hat sich deutlich verschoben. Während vor einem Jahr noch Produktions- und Prozesstechnik von den meisten Befragten als wichtige Weiterbildungsmaßnahme genannt wurden, sind es heute digitale    Technologien. Auch bei der Suche nach neuen Mitarbeitern spielen digitale Fähigkeiten inzwischen eine ebenso große Rolle  wie Produktions-Know-how. „Viele Maschinenbauer haben erkannt, dass es für die Zukunft der Arbeit entscheidend sein wird, bestehendes Personal digital weiterzubilden und neue Mitarbeiter mit digitalen Fähigkeiten zu gewinnen. Technisches Können ist aber nicht alles. Es bedarf auch einer digitalen Unternehmenskultur, die zur DNA der Betriebe passt und integrierend auf neue wie alte Mitarbeiter wirkt“, resümiert Klaus-Peter Gushurst.

Über das PwC Maschinenbau-Barometer

Das PwC Maschinenbau-Barometer ist das Ergebnis einer vierteljährlichen Panelbefragung unter Führungskräften des  deutschen Maschinen- und  Anlagenbaus. Neben einer Einschätzung der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung spiegelt  die Studie die Unternehmenserwartungen hinsichtlich zentraler Kennzahlen wie Kosten, Preise und Investitionsvolumina.   Zudem werden in jeder Ausgabe wechselnde Themen vertieft.


Über PwC:  

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 276.000 Mitarbeiter in 157 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften.


Quelle und VorschaubildPwC Deutschland / PricewaterhouseCoopers GmbH

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