Produktionswissenschaftler mit neuem Online-Auftritt

von Alexander Kirschbaum

Die WGP (Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik) hat einen neuen Internetauftritt gelauncht. Der Zusammenschluss führender deutscher Maschinenbau-Professoren möchte damit nach eigenen Angaben die Öffentlichkeit vermehrt über aktuelle Entwicklungen in der Produktionswissenschaft informieren. Ziel sei, die Bedeutung der Produktion und der Wertschöpfung für die Gesellschaft wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. „Wir möchten zeigen, dass eine Kernkompetenz im Bereich der Produktionstechnologien für den Standort Deutschland von großer Wichtigkeit ist“, sagt Prof. Eberhard Abele, Präsident der WGP. „Denn das produzierende Gewerbe ist das Rückgrat des traditionell starken deutschen Mittelstands.“

Während Bedeutung und Wahrnehmung des Dienstleistungssektors in Industriestaaten stetig zunehme, werde die Relevanz der Produktion für eine prosperierende Volkswirtschaft häufig unterschätzt. „Unser Wohlstand hängt eng mit der produzierenden Industrie zusammen“, so Abele. „Und gerade mit Blick auf Globalisierung und weltweite Wirtschaftsgeflechte sollten wir die Herausforderungen des zunehmenden Wettbewerbs aufgreifen und auch die Produktionswissenschaften wieder mehr in den Fokus von Gesellschaft und Politik rücken“, erläutert der WGP-Präsident und Leiter des Instituts für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) der TU Darmstadt.

Homepage zeigt vier Schwerpunkte der WGP

Die neue Homepage spiegelt die vier Kernbereiche der WGP wider: produktionstechnische Forschung, Aus- und Weiterbildung, wissenschaftliche Publikationen sowie öffentliche Stellungnahmen zu gesellschaftlich relevanten Themen. Besucher des Internetauftritts finden über die Startseite schnell zu den jeweiligen Kernbereichen, wie etwa Stellungnahmen zu einschlägigen aktuellen Entwicklungen. So auch zum Standpunktpapier Industrie 4.0. Hier zeigt der Verein erstmals die Chancen der Digitalisierung und Vernetzung für die Produktionstechnik auf. Gleichzeitig macht die WGP deutlich, dass das Potential der Digitalisierung bei mittelständischen Industrien weniger weit fortgeschritten ist als weithin angenommen.

Zugleich soll das Standpunktpapier als ein Leitfaden für Politik, Wissenschaft und nicht zuletzt Unternehmen auf ihrem Weg zu Digitalisierung und Vernetzung dienen. „Diese Roadmap ist auf aktuellstem wissenschaftlichen Stand und kann auch längerfristig angewendet werden“, betont Abele. „Sie zeigt konkret, wie man durch das Schlüsselloch des sogenannten digitalen Schattens hindurchkommt, das jeder, der unternehmerischen Nutzen aus Industrie 4.0 ziehen möchte, hinter sich bringen muss.“

Produktionsakademie ermöglicht schnellen Wissenstransfer

Weiterbildung ist ein eigener Menüpunkt auf der Homepage. So hat die WGP im Jahr 2015 die Produktionsakademie gegründet, mit der sie den Wissenstransfer neuester Forschungserkenntnisse in die Praxis beschleunigen will. „Wir wollen Unternehmen helfen, im verschärften Wettbewerb zu bestehen. Hierzu müssen sie sich immer wieder auf neue, innovative Fertigungsverfahren einstellen. Mehr als 20 renommierte Forschungsinstitute der WGP bieten hierfür umfangreiche Kompetenzen und Infrastrukturen aus fast allen Bereichen der Produktionsforschung“, meint Abele.

Die Seminare sind modulartig aufgebaut und lassen sich individuell zusammenstellen. Die Weiterbildungen finden als ein- bis zweitägige Kompaktseminare oder Inhouse-Schulungen statt. Die Bandbreite der Themen reicht von simulativ-theoretischen Seminaren über praktische produktionstechnische Schulungen bis hin zu wirtschaftlich-organisatorischen Weiterbildungen. Anmeldungen sind direkt über die Website möglich.

Quelle: WGP  Artikelfoto: Virtuelle Lernfabrik der WGP-Produktionsakademie (Foto: FBK, TU Kaiserslautern)

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