Produktion stahl- und metallverarbeitender Unternehmen unter Vorjahr

von Hubert Hunscheidt

Unter dem Einfluss anhaltend hoher politischer Unsicherheiten ist die Produktion der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie in Deutschland im zweiten Quartal 2019 um 2,6% gegenüber dem Vorquartal I 2019 zurückgegangen. Auf Sicht des ersten Halbjahres beläuft sich der Rückgang zum Vorjahr damit auf 2,4%. Seit April geht auch die Zahl der Beschäftigten in der Branche zurück – nach einem jahrelangen Beschäftigungsaufbau. Um das Vorjahresniveau noch zu erreichen und damit weiteren Stellenabbau zu begrenzen, müsste im zweiten Halbjahr ein Zuwachs um 2,8% gegenüber dem ersten Halbjahr erzielt werden. Das ist angesichts der Entwicklung der Trendindikatoren zwar nicht das wahrscheinliche Szenario, es ist allerdings auch nicht ausgeschlossen.
 
Ein Wachstumsimpuls bedarf jedoch politischer Flankierung, mindestens in Form einer handelspolitischen Normalisierung und damit einhergehend steigender Investitionszuversicht. Wahltaktisch motivierte Überlegungen über eine Revitalisierung der verfassungsrechtlich brisanten Vermögensbesteuerung bewirken das Gegenteil. Auf nationaler Ebene sollte stattdessen die Mittelstandsstrategie des Wirtschaftsministeriums rasch umgesetzt werden. Die Belastungen des Unternehmertums müssen reduziert und die Wettbewerbsfähigkeit der industriellen Wertschöpfungsketten gestärkt werden. Steuern, Abgaben und insbesondere Energiekosten müssen kurzfristig reduziert werden.
 

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