Preise für Öl und CO2 gefallen, Blei und Zink im Defizit

Frankfurt/M. - Ölpreise: Am 19.9. fielen die Ölpreise den zweiten Tag in Folge. Laut Commerzbank rutschte Brent zeitweise auf 63 USD je Barrel. Der Preissprung nach den Angriffen auf saudi-arabische Öleinrichtungen zu Wochenbeginn wurde damit wieder stark korrigiert. Die schneller als erwartete Normalisierung der saudi-arabischen Ölproduktion lastet dennoch weiter auf den Preisen.

Die Notfallreserven seien mehr als ausreichend versicherte die IEA. Gestiegen waren in der letzten Woche auch die US-Rohöllagerbestände. Die Commerzbank meint jedoch, der Markt habe eine zu entspannte Sicht auf die Dinge.
Andererseits habe sich die Rhetorik zwischen Saudi-Arabien und den USA auf der einen Seite sowie dem Iran auf der anderen spürbar verschärft. Vermutet wird nach wie vor, dass der Iran hinter den Angriffen stecke. US-Außenminister Pompeo, der derzeit zu Konsultationen in Saudi-Arabien weilt, sprach in diesem Zusammenhang von einem kriegerischen Akt.

US-Präsident Trump hat eine weitere deutliche Verschärfung der Sanktionen gegen den Iran angekündigt. Der Iran weist die Anschuldigungen zurück und droht seinerseits mit Gegenmaßnahmen.


Energie: CO2-Preis fällt zurück

Laut Commerzbank ist der CO2-Preis im EU-Emissionshandel am 18.9. auf gut 25 EUR je Tonne zurückgefallen, nachdem das französische Energieunternehmen EDF vorerst keinen Anlass sieht, Teile der Atomkraft, die 75% der französischen Stromerzeugung verantwortet, zwecks Instandhaltungsmaßnahmen herunterfahren zu müssen. Preisbelastend ist zudem der zeitgleiche scharfe Rücksetzer am Kassamarkt für EU-Gas, während der Kohlepreis im internationalen Markt nur leicht nachgibt.
Die Commerzbank meint, der drohende "harte" Brexit halte den CO2-Preis vorerst in Schach. Mittelfristig käme es jedoch zu weiterem (politischen) Aufwind. Heute, am 20.9., will das deutsche Klimakabinett sein Maßnahmenpaket präsentieren.
 

Industriemetalle: Angebotsdefizite bei Zink und Blei

Die Fed-Zinssenkung am 18.9. gibt den Metallpreisen keinen Auftrieb, die Zentralbanker seien sich uneins, ob die Fed weitere Maßnahmen zur Unterstützung der US-Konjunktur ergreifen soll, meint die Commerzbank. Der daraufhin festere US-Dollar hält die Preise wohl in Schach.

Kupfer handelt laut Commerzbank weiter unter der Marke von 5.800 USD je Tonne. Zink rutscht auf 2.300 USD je Tonne und notiert damit rund 100 USD unter seinem 6-Wochenhoch von Montag. Zink wie auch Blei haben vorgestern nicht auf die Daten der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) reagiert.

In den ersten sieben Monaten des Jahres bestand am globalen Zinkmarkt ein beachtliches Angebotsdefizit von 106 Tsd. Tonnen. Dieses war allerdings deutlich geringer als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Am globalen Bleimarkt hat sich das Angebotsdefizit den ILZSG-Daten zufolge im Vorjahresvergleich ausgeweitet. Zwischen Januar und Juli belief es sich auf 47 Tsd. Tonnen. Die Commerzbank meint, dass der Bleimarkt auch im Gesamtjahr 2019 im Defizit bleibt, insbesondere, wenn die „Port Pirie“-Bleischmelze in Australien, die derzeit bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr für längere Zeit stillsteht, nicht bald wieder in Betrieb genommen wird. Die Unterversorgung würde dann sowohl den Bleipreis als auch den Zinkpreis unterstützen.

Quelle: Commerzbank AG/ Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: fotolia

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