Perfektes Finish durch automatisierte Oberflächen-Bearbeitung

von Angelika Albrecht

Durch Schleifen und Polieren werden Oberflächen bearbeitet, entweder mit grobem Materialabtrag zur weiteren Bearbeitung oder als finale Bearbeitung, um ein perfektes Finish des Werkstücks zu erzielen. Dabei sind Feingefühl und präzises Nachjustieren notwendig. Erfahrene Mitarbeiter erledigen diese Aufgaben intuitiv, doch die manuelle Bearbeitung ist mühsam sowie kostspielig und liefert nicht immer gleichmäßig gute Ergebnisse. Moderne roboterbasierte Automatisierungslösungen können diese Aufgaben übernehmen und dabei durch optimale Performance glänzen. Das Resultat: perfekte Oberflächen bei gleichzeitig geringerem Zeit- und Kostenaufwand. Um Anwendern neue Möglichkeiten der Prozessautomatisierung zu bieten, erweitert der Kompetenzführer für Greifsysteme und Spanntechnik SCHUNK nun sein Portfolio um Werkzeuge für die robotergestützte Oberflächenbearbeitung. Eine Win-win-Situation für Mitarbeiter und Unternehmen.

In der Holz- und Metallverarbeitung wie auch in der Automobil- und Aerospace-Industrie kommt es auf perfekte Oberflächen an. Das manuelle Polieren, Schleifen und Bürsten ist dabei oft anstrengend und mit hohem Aufwand verbunden. Automatisierte Verfahren bieten hierzu eine attraktive Alternative, denn mit Hilfe des Roboters lassen sich makellose Ergebnisse erzielen – bei deutlich reduziertem Zeit- und Kostenaufwand und geringeren Arbeitsplatzrisiken. Mit den neuen Einheiten AOV und MFT-R von SCHUNK lässt sich die Umstellung auf die automatisierte Oberflächenbearbeitung leicht und mühelos realisieren. Zudem leistet SCHUNK bei der Einführung automatisierter Verfahren mit Machbarkeitsstudien und umfangreichem Prozess-Know-how wertvolle Unterstützung.

Das richtige Werkzeug für jeden Zweck

Die neuen Bearbeitungswerkzeuge von SCHUNK sind speziell auf automatisierte Anwendungen ausgelegt und gewährleisten dadurch jederzeit makellos bearbeitete Oberflächen. Der Exzenterschleifer AOV ist der „Spezialist“ für das Schleifen und Polieren von Werkstückoberflächen. Die pneumatische Einheit wird von einem Lamellenmotor mit einer maximalen Drehzahl von 10.000 Umdrehungen pro Minute angetrieben. Die axiale Lagerung des Motors stellt eine Nachgiebigkeit sicher, sodass an der Werkstückoberfläche konstante Anpresskräfte wirken. Selbst bei zunächst sehr unebenen Oberflächen lassen sich somit perfekte Polier- und Schleifergebnisse erzielen. Über zwei Luftanschlüsse lässt sich die Anpresskraft in zwei Richtungen, d. h. beim Ein- und Ausfahren, separat ansteuern und je nach Bedarf variieren (Bereich: 6,7 N bis 67 N). Dadurch ist sichergestellt, dass der AOV auch bei Anwendungen über Kopf mit einer konstanten Anpresskraft bearbeitet. Der Exzenterschleifer kann wahlweise mit Schleiftellern unterschiedlichen Durchmessers (125 mm bzw. 5“ oder 150 mm bzw. 6“) bestückt werden. Optional lässt sich der Schleifer mit einem Anschluss für die Absaugung des abgetragenen Materials versehen. Eine Verunreinigung der Roboterzelle und dadurch bedingte Ausfälle können dadurch kostensparend verhindert werden.

Anwender, die eine besonders flexible und robuste Polierspindel für das Polieren und Bürsten von Werkstücken mit axialer Nachgiebigkeit benötigen, finden mit der MFT-R die optimale Lösung. Die Spindel ist mit einem pneumatischen Lamellenmotor ausgestattet, der eine maximale Drehzahl von bis zu 5.600 Umdrehungen pro Minute leistet. Für eine perfekte Finalisierung der Oberflächen lässt sich die Drehzahl auf ein Minimum verringern. Der robuste Motor läuft nur kurz nach und reduziert dadurch die Bearbeitungszeit. Durch die kardanische Lagerung sind die Ausgleichskraft und die radiale Nachgiebigkeit des Werkzeugs individuell einstellbar. Je nach Druckeinstellung lässt sich die Nachgiebigkeit von 9 N bis 70 N regulieren.

Für jeden Anwendungsfall kann der Nutzer den optimalen Wert wählen und somit in jeder Einbaulage qualitativ hochwertige und reproduzierbare Ergebnisse erzielen. Etwaige Werkstücktoleranzen lassen sich ausgleichen und die Bahnprogrammierung des Roboters wird deutlich einfacher. Auch durch weitere Funktionen zeigt sich die MFT-R besonders anwenderfreundlich: Durch die optionale Achsfixierung ist der Wechsel zwischen pendelndem und radialem Ausgleich einfach und schnell möglich. Unterschiedliche Werkstückgeometrien können dadurch mit nur einem Werkzeug flexibel bearbeitet werden – ein wirtschaftlicher Vorteil, durch den sich die Investitionskosten annähernd halbieren lassen. Die MFT-R ist als stationäre Einheit erhältlich oder kann flexibel (axial oder radial) am Roboter montiert werden. SCHUNK bietet hierzu vorgefertigte Adapterplatten an, wodurch wertvolle Zeit bei der Konstruktion eingespart wird.

Ergänzend rundet die Einheit PCFC das SCHUNK-Portfolio ab. Muss ein Werkstück mit einer definierten Kraft bearbeitet werden, leistet die Ausgleichseinheit gute Dienste. Die PCFC stellt sicher, dass in jeder Lage eine konstante Ausgleichskraft wirkt. Möglich wird dies durch einen Lagesensor, der zusammen mit kundenseitigen Druckregelventilen die Gewichtskraft kompensiert. PCFC lässt sich mit unterschiedlichsten Werkzeugen kombinieren und eignet sich daher für zahlreiche Anwendungszwecke.


Quelle und Bilder: SCHUNK GmbH & Co. KG

Zurück