Ostdeutschland holt auf

von Hans Diederichs

Die Ost-Wirtschaft werde 2015 um 1,5 Prozent wachsen, so seine Prognose. "Insgesamt lebt die Konjunktur auch im Osten derzeit vor allem vom Bau und vom Konsum – und damit von Sonderfaktoren wie Niedrigzinsen und dem Rückgang der Rohölnotierungen. Gerade der günstige Ölpreis kommt momentan bei den Konsumenten in ganzer Breite an."

Trotz des Wachstums stagniere jedoch die Beschäftigung im Osten, berichtete der DIHK-Hauptgeschäftsführer. Das gesamtdeutsche Beschäftigungsplus von einer Viertelmillion im laufenden Jahr gehe praktisch allein auf den Stellenaufbau im Westen zurück.

DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben sagte: "Seit Herbst 2013 wollen die Unternehmen in den neuen Ländern weniger einstellen als im Bundesdurchschnitt. Besonders zurückhaltend zeigen sich Unternehmen in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Spürbare Zuwächse zeichnen sich vor allem in Sachsen ab."

Dabei baue die ostdeutsche Industrie durchaus Beschäftigung auf, erläuterte er. Dem stünden aber Verluste etwa im Handel, beim Gastgewerbe, in der Verkehrswirtschaft und bei anderen Dienstleistern gegenüber.

Diese Entwicklung habe vor allem demografische Gründe. Zudem verfestigten sich aus Sicht der Betriebe die Arbeitskosten als größtes Geschäftsrisiko. "Fast die Hälfte der Betriebe sieht hierin eine Gefahr", warnte der DIHK-Hauptgeschäftsführer. "Im Osten wirkt der einheitliche gesetzliche Mindestlohn am breitesten, auch auf das Lohngefüge oberhalb von 8,50 Euro. Das Arbeitskostenrisiko dominiert bei Handel, bei den Dienstleistungen und im Bau."

Zudem sei das Baugewerbe im Osten zunehmend vom Fachkräftemangel betroffen. Wansleben: "Neben dem Werben um Arbeitskräfte trägt auch hier der Mindestlohn maßgeblich zur hohen Belastung bei."

Sie finden das DIHK-Schlaglicht zur Ostkonjunktur hier zum Download.

Quelle: DIHK

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