OPEC+ vor spannender Sitzung

von Angelika Albrecht

Brentöl handelt vor der OPEC+-Sitzung am 4.10. bei 79 USD je Barrel und Gasöl bei 680 USD je Tonne - jeweils knapp unter den in der letzten Woche verzeichneten 3-Jahreshochs. Das erweiterte Produktionskartell steht angesichts der deutlich gestiegenen Preise und des knappen Angebots unter Druck, die Produktion stärker auszuweiten als die bislang für November vorgesehenen 400 Tsd. Barrel pro Tag.

Laut Commerzbank haben zur Verknappung mehrere Punkte beigetragen:

  • Die Produktionsausfälle im Golf von Mexiko
  • Angola und Nigeria weisen eine deutlich niedrigere Ölproduktion auf als eigentlich erlaubt wäre. Beide Länder sind offenbar nicht in der Lage, ihre Ölproduktion wie vereinbart auszuweiten.

Höhere Ölproduktion erforderlich

Von daher dürfte die OPEC+ am 4.10. neben der Frage der Ölproduktion im November auch darüber diskutieren, wie diese Angebotslücke geschlossen werden kann. Die großen Produzenten Saudi-Arabien, Russland, Irak, V.A.E. und Kuwait verfügen über hinreichend freie Produktionskapazitäten und könnten dies problemlos bewerkstelligen. Eine höhere Ölproduktion ist angesichts der aktuellen Einschätzung des Gemeinsamen Technischen Komitees der OPEC+ (JTC) auch dringend notwendig. Demnach ist der Ölmarkt im Oktober mit 1,2 Mio. Barrel pro Tag und im November mit 900 Tsd. Barrel pro Tag unterversorgt.

Das JTC geht für 2021 von einem Angebotsdefizit von 1,1 Mio. Barrel pro Tag aus. Ein Vorziehen der für Dezember geplanten Produktionserhöhung, wie es von einer OPEC-nahen Quelle ins Spiel gebracht wurde, scheint daher eine plausible Idee. Stellt die OPEC+ kein deutlich höheres Angebot in Aussicht, dürften die Ölpreise weiter steigen.


Quelle: Commerzbank AG / Vorschaubild: fotolia

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