OPEC+ geht in die Vollen

von Angelika Albrecht

Wie die Commerzbank berichtet, stemmt sich die OPEC+ mit einer formalen Kürzung der täglichen Produktionsquote um 2 Mio Barrel mit Macht gegen einen Preisverfall am Ölmarkt. Die tatsächliche Produktionskürzung dürfte jedoch erheblich geringer ausfallen. Denn viele Länder, insbesondere Angola, Nigeria und Russland, fördern bereits weniger als sie nach der Vereinbarung am Mittwoch dürften. Aber auch dies würde laut Commerzbank Rohstoffspezialisten ausreichen, um den bislang für das Jahresschlussquartal in Aussicht gestellten Überschuss zu verhindern. Aufgrund des weiterhin anhaltenden Brennstoffwechsels von Gas zu Öl dürfte die Ölnachfrage nur leicht abnehmen.

Zudem rücken das EU-Ölembargo und die mögliche Implementierung eines Preisdeckels auf russisches Öl näher, da sich die EU auf ein achtes Sanktionspaket gegen Russland verständigt hat. Die Commerzbank meint, dies könnte Russland zu einer weiteren Förderkürzung veranlassen. Eine stärkere Angebotsausweitung außerhalb der OPEC sei auch nicht in Sicht.

Anders ist die Situation in China. Die für nächste Woche anstehenden Rohölimporte Chinas könnten gegenteilig sein, denn die Aussicht auf eine Anhebung der Exportquoten für Ölprodukte könnte schon im September zu einer Erholung der zuletzt eher schwächeren Rohölimporten geführt haben. Schließlich dürften die Raffinerien ihre Produktion wieder hochfahren.

Quelle: Commerzbank AG  / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: fotolia

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