Ölpreise höher, Gold gefragt, Kupfer und Zink teurer

Frankfurt/M. - Eines haben die Zolldrohungen und Twittermeldungen von Donald Trump ja: Die Preise für Öl und Metalle sind permanent in Bewegung. Ebenfalls für Bewegungen sorgen die Aktivitäten Chinas im Bereich Import, Export und Industrieproduktion.

Rohöl:
Wie die Commerzbank berichtet, legten die Ölpreise am Dienstagmorgen zu - trotz der neuen Zolldrohungen von US-Präsident Trump in Richtung China. Der Markt gehe wohl davon aus, dass die eingeschränkte OPEC-Ölproduktion bis über die Jahresmitte hinaus anhalten wird. Stärkere Produktionskürzungen seitens OPEC+ wird es wahrscheinlich nicht geben. Wie die Commerzbank berichtet, seien für den Preisrückgang bei Brent um 10 USD Ende Mai / Anfang Juni spekulative Verkäufe verantwortlich gewesen.

Laut Commerzbank hat China im Mai 40,228 Mio. Tonnen Rohöl importiert. Dies entspricht auf Tagesbasis einer Menge von 9,47 Mio. Barrel. Im Vergleich zum April sind die Importe damit um mehr als 1 Mio. Barrel pro Tag gesunken. Die Commerzbank vermutet, dass sich die chinesischen Raffinerien im April mit iranischem Öl eingedeckt hätten, bevor die von den USA gewährten Ausnahmen von den Sanktionen gegen den Iran Anfang Mai ausliefen. Entsprechend geringer war die Nachfrage im Mai.

Edelmetall:
Durch das Hin und Her in den verschiedenen Handelskonflikten und den damit verbundenen Unsicherheiten wird Gold wahrscheinlich weiter gut nachgefragt sein. Der jüngste Preisanstieg von Gold ist laut Commerzbank aber wahrscheinlich stark spekulativ getrieben.
Eine wesentliche Stütze für den Goldpreis seien die Zentralbanken. Die chinesische Zentralbank (PBoC) hat eigenen Angaben zufolge im Mai fast 16 Tonnen Gold gekauft. Seit Dezember ist die PBoC damit wieder auf der Käuferseite unterwegs.

Industriemetalle:
Die Industriemetalle erhielten gestern trotz neuer Trump-Drohungen gegen China sogar Auftrieb - dank freundlicher chinesischer Aktienmärkte. Grund könnten die angekurbelten Infrastruktur-Projekte in China sein. wie eine chinesische Nachrichtenagentur berichtet, habe die Zentralregierung in Peking den Provinzregierungen erlaubt, ihre Ausgaben für Infrastrukturprojekte wie zum Beispiel Eisenbahnstrecken und Autobahnen zu erhöhen. In der Folge stieg Kupfer wieder auf über 5.900 USD je Tonne, Zink verteuert sich auf gut 2.500 USD je Tonne.

Kupfer: Einen Einfluss auf die Preise hat wohl auch die bekannt gewordene chinesische Handelsbilanz, China htte im Mai einen überraschend hohen Handelsbilanzüberschuss. Mehr Exporte standen deutlich geringeren Importen gegenüber. So berichtet die Commerzbank, China habe im Mai „nur“ 361 Tsd. Tonnen Kupfer eingeführt, 23% weniger als im Vorjahr. Allerdings habe China viel Kupfererz und -konzentrat importiert (1,84 Mio. Tonnen, +17% gegenüber Vorjahr), das es selbst zu Kupferraffinade verarbeiten kann.

Eisenerz: Die Eisenerzeinfuhren lagen 11% unter Vorjahr, da in Brasilien nach dem Dammbruch Ende Januar weiterhin deutlich weniger Eisenerz produziert werden darf und auch in Australien die Produktion sowie der Transport wetterbedingt beeinträchtigt waren.

Quelle: Commerzbank Commodity ResearchCommerzbank AG

Vorschaubild: fotolia

Zurück