Öl- und Metallpreise fallen, Gold- und Nickelpreise steigen

Energie: Ölpreise zwischen Nachfragesorgen und Handelskonflikt

Am 6.8. meldeten alle einschlägigen Medien rutschende Ölpreise. Laut Commerzbank halten vor allem Nachfragesorgen und der eskalierende Handelskonflikt den Ölmarkt im Würgegriff. Einen Blick wirft die Commerzbank auch auf China´s Ölimporte. Wird China weiterhin US-Rohöl kaufen? Oder wird China in Zukunft die US-Sanktionen gegen iranisches Öl ignorieren?

China kaufte im Mai laut US-Energiebehörde 247 Tsd. Barrel pro Tag an US-Rohöl und war damit einer der wichtigsten Abnehmer. Bezüglich Iran hat China die Öleinfuhren aus dem Land zwar nicht vollständig eingestellt, aber doch deutlich zurückgefahren. Im Juni lagen die Käufe nur noch bei ca. 200 Tsd. Barrel pro Tag. Die Commerzbank fragt sich, wie China sich im verschärfenden Handels- und Währungsstreit verhalten wird. Das Verhalten Chinas wirkt sich auf den gesamten Ölmarkt aus. Kauft China wieder mehr Rohöl aus dem Iran, so wäre mehr saudi-arabisches Öl für andere Abnehmer verfügbar, das bislang nach China ging. Dies wiederum würde die internationalen Ölpreise belasten.

Metalle:

Im Zuge der Handels- und Währungskonflikte ist Gold beliebter geworden und stieg kurzzeitig auf über 1.470 USD je Feinunze.
Bei den Industriemetallen meldete die Commerzbank: Alles fällt, nur Nickel steigt. Der LME-Industriemetallindex ist auf den tiefsten Stand seit über zwei Jahren gefallen. Nur Nickel scherte aus der Reihe aus und hat deutlich angezogen: An der LME in London legte Nickel zeitweise um 3,5% zu und ist wieder an die Marke von 15.000 USD je Tonne herangelaufen.

Der Impuls kam laut Commerzbank aus China, verantwortlich für die steigenden Preise sei allerdings Indonesien. Hier wird spekuliert, dass der weltgrößte Nickelminenproduzent seine Rohmaterialexporte einschränken könnte. Da Indonesien jedoch in den nächsten Jahren zahlreiche neue Nickelschmelzen baut, geht die Commerzbank davon aus, dass das Land zukünftig weniger Nickelerz, dafür aber mehr verarbeitete Nickelprodukte ausführen wird.

QuelleCommerzbank AGCommerzbank Commodity Research / Vorschaubild: fotolia

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