Öl- und Goldpreis fallen, Industriemetalle fast unverändert

Frankfurt/M. - Energie: Ölpreis fällt auf 5-Monatstief, OPEC in Zugzwang

Wie die Commerzbank berichtet fiel der WTI-Ölpreis am Montag auf fast 34 USD, der Brentölpreis rutschte unter 37 USD je Barrel. Damit sind die Anstrengungen der OPEC und ihrer Verbündeten (OPEC+) seit Mai, als man zwischenzeitlich bis zu 10 Mio. Barrel Tagesproduktion vom Markt genommen hatte, schon wieder Makulatur. Auch scheinen einige OPEC-Länder die zugesagten Produktionskürzungen nicht vollständig umgesetzt zu haben.

So steigt insbesondere die Produktion in Libyen stark. Vermeldet wurde, diese habe schon jetzt 800 Tsd. Barrel täglich erreicht und würde weiter erhöht. Auch außerhalb der OPEC steigt laut Commerzbank die Produktion. So soll das größte westeuropäische Ölfeld Johan Sverdrup in Norwegen im November eine rekordhohe Produktion von 470 Tsd. Barrel täglich erreichen. Russland hat die Produktion einschließlich Kondensate im Oktober ebenfalls etwas auf nunmehr umgerechnet 9,98 Mio. Barrel täglich ausgeweitet.

In den USA ist die Zahl der aktiven Ölbohrungen laut Baker Hughes in der letzten Woche um 10 gestiegen. Insgesamt stieg die Bohraktivität in den vier Oktoberwochen um insgesamt 32, was für eine höhere Ölproduktion in den kommenden Monaten spricht. All das erhöht den Druck auf die OPEC+ massiv, einen wahrscheinlichen Überschuss auszugleichen.

Die Commerzbank meint, eine entschiedene koordinierte Ankündigung und Aktion seitens der OPEC+ wäre eigentlich vonnöten, um einen weiteren Preisverfall zu verhindern.


Edelmetalle: Goldpreis mit drei Monatsverlusten in Folge

Der Goldpreis hat den Oktober im Minus beendet. Dies war laut Commerzbank bereits der dritte Monat in Folge mit Verlusten. Angesichts der starken Anstiege in den Monaten zuvor sind die kumulierten Verluste der letzten drei Monate (-4,9%) aber fast vernachlässigbar. Zum Auftakt in die neue Handelswoche und damit auch in den neuen Monat zeigt sich Gold wenig verändert bei 1.885 USD je Feinunze.

Ein Preisanstieg wird wohl durch den festen US-Dollar und steigende Anleiherenditen verhindert. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen ist am Freitag auf ein 5-Monatshoch gestiegen, was Gold als Anlagealternative unattraktiver macht.


Industriemetalle: Negative und positive Nachrichten halten Metallpreise in der Waage

Die Metallpreise starten nahezu unverändert in die Handelswoche. Kupfer notiert bei 6.700 USD je Tonne, Aluminium nach dem starken Anstieg am Freitag bei 1.840 USD je Tonne. Preispositive und -negative Nachrichten halten sich zum Wochenauftakt für die Metalle die Waage.
So führen nach Ansicht der Commerzbank zum einen die umfangreichen Lockdown-Maßnahmen in vielen europäischen Ländern und die dadurch ausgelösten wirtschaftlichen Sorgen zu Unsicherheit, ebenso auch der unsichere Ausgang der US-Wahlen.

Zum andern erhalten die Industriemetalle Unterstützung von guten chinesischen Konjunkturdaten: Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) hat im Oktober sein Niveau mit 51,4 fast verteidigt, der von Caixin erhobene PMI ist entgegen den Erwartungen sogar auf 53,6 gestiegen. Dies spiegelt die vergleichsweise gute Lage Chinas wider und zeigt, dass Chinas Wirtschaft weiter auf Erholungskurs ist. Der LME-Industriemetallindex ist im Oktober um 2,3% gestiegen und auch von US-ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe wird ein Anstieg erwartet.

QuelleCommerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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