Öl und Edelmetalle teurer, Industriemetalle relativ stabil

Frankfurt/M. - Öl, Edelmetalle und Industriemetalle

Energie: US-Ölproduktion wächst langsamer

Wie die Commerzbank in ihrem Rohstoffreport vom 28.10.2019 mitteilt, sind die Ölpreise in der vergangenen Woche kräftig gestiegen (Brent +5%, WTI +6%). Damit lag Brent bei 62 USD je Barrel, WTI erreichte 57 USD. Vermutet wird, dass die Preise spekulativ getrieben sind. Die Bank geht davon aus, dass die OPEC+ die Ölproduktion möglicherweise weiter kürzt. Wie stark die Kürzungen ausfallen, hängt vom Wachstum der US-Ölproduktion ab. Der Schieferölboom ist nach Commerzbank-Ansicht jedoch nicht so stark wie das US-Energieministerium angibt. In der letzten Woche sank die Zahl der aktiven Ölbohrungen um 17 auf 696 und damit auf den niedrigsten Stand seit April 2017. In einigen Schieferölvorkommen sei die Förderung bereits rückläufig, nur im Permian Basin und im Bakken steige sie noch.

Edelmetalle: Hoch und nieder

Gold, Silber und Platin sind laut Commerzbankangaben Ende letzter Woche deutlich gestiegen - haben die Gewinne bis zum Handelsschluss aber größtenteils wieder abgegeben. Gold handelte am 28.10. über 1.500 USD je Feinunze, Silber oberhalb von 18 USD je Feinunze und Platin bei 930 USD je Feinunze. Palladium legte um 1% zu und nähert sich damit seiner bisherigen Höchstmarke von 1.785 USD je Feinunze. Während Gold, Silber und Platin wahrscheinlich spekulativ getrieben seien, geht die Bank bei Palladium davon aus, dass der Preis durch ein knappes Angebot verursacht sei.
Die Preise könnten jedoch weiter steigen, wenn diese Woche auf der FOMC-Sitzung die US-Notenbank Fed eine weitere Zinssenkung verkündet mit Aussicht auf weitere Zinssenkungen in der Zukunft.

Industriemetalle: Aufgehellte Stimmung

Gestern begann in London das wichtigste Treffen der Metallbranche, die LME Week. Die Commerzbank meint, die Stimmung sei etwas besser als im Vorjahr. Und das, obwohl der LME Industriemetallindex tiefer als im Vorjahr notiert. Die Probleme hätten sich nicht gelöst, schreibt die Commerzbank, sondern eher vertieft, die Handelsstreitigkeiten bestehen nach wie vor. Doch zum einen waren wohl die Auswirkungen weniger schlimm als befürchtet – und außerdem hätten sich die Finanz- und Metallmärkte mittlerweile an den USA-China-Handelskonflikt gewöhnt. Auch seien negative Erwartungen bereits eingepreist.
Allerdings spiele bei den Preisen auch der Dollar-Wert eine Rolle: Gemessen in US-Dollar seien die Metallpreise in den vergangenen Monaten relativ stabil gewesen, d.h. der Metallpreisverfall gemessen in US-Dollar sei zu einem großen Teil der Stärke der US-Währung geschuldet.
Die Commerzbank geht davon aus, dass sich die Unternehmensstimmung in den USA aufhellen wird. Dies deuten regionale Indikatoren an. Sollte es also zu einer nachhaltigen Einigung im Handelskonflikt kommen, sei sogar eine Preisrallye bei Metallen möglich.

Quelle: Commerzbank AG/ Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: fotolia

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