Öl, Gold und Industriemetalle teurer, Nickel niedriger

Frankfurt/M. - Energie: Ölpreise steigen stark an

Der Ölpreis stieg am 4.9. um über 2,5 USD bzw. 4-5% nach oben auf knapp 61 USD (Brent) bzw. 56,5 USD (WTI) je Barrel. Die Commerzbank meint, der Grund sei eine Kombination aus Anleger- und Nachfrageoptimismus sowie weitere Sanktionen gegen den Iran und Russland. Weitere Faktoren könnten eine Rolle gespielt haben: So haben USA und China für Anfang Oktober wieder Handelsgespräche angekündigt und damit Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Handelsstreits geweckt.

Möglicherweise hat sich auch die Deeskalation des Konflikts in Hongkong auf die Ölpreise ausgewirkt, nachdem die Regierungschefin den Entwurf eines umstrittenen Gesetzes zurückgenommen hat. Zudem besteht eine Aussicht auf weitere Senkungen des Mindestreservesatzes in China, die die Kreditvergabe chinesischer Banken erhöhen würde. Vielleicht hatten auch die Entscheidungen des britischen Parlaments in Sachen Brexit einen Einfluss auf die Anleger. Und noch ein Punkt könnte mitgespielt haben: Die USA beschlossen weitere Sanktionen gegen den Iran, z.B. gegen Transportnetzwerke, die durch die Revolutionsgarde kontrolliert werden. Damit wurden die geopolitischen Risiken wieder deutlich.

Edelmetalle: Gold mit neuem Mehrjahreshoch

Bei Gold gab es am 4.9. zunächst Gewinnmitnahmen. Nach Berichten der Commerzbank zog Gold aber im Zuge eines schwächeren US-Dollar wieder an und erreichte im späten Handel mit 1.557 USD je Feinunze den höchsten Wert seit April 2013. Am Morgen des 5.9. gab es wieder etwas nach. Die Commerzbank vermutet, dass die Diskussionen und Entscheidungen in Großbritannien in Sachen Brexit hier auch eine Rolle spielten.

Industriemetalle: Erholungsrallye, aber Nickel macht nicht mit

Laut Commerzbank begann am 3.9. die Erholung der Metallpreise und setzte sich auch bis 5.9. fort. Kupfer handelt am 5.9. bei rund 5.800 USD je Tonne und damit fast 300 USD über seinem Tief vom 3.9. Zink sprang um fast 5% auf gut 2.300 USD je Tonne nach oben. Die Bank führt den Preisanstieg der Metalle auf den höheren Risikoappetit der Marktteilnehmer und den etwas schwächeren US-Dollar zurück.

Das zuletzt stark gestiegene Nickel zog am 4.9. nicht mit an und fiel sogar am 5.9. morgens auf 17.600 USD je Tonne. In Indonesien können sich laut Angaben des Energie- und Bergbauministeriums die Minenproduzenten um neue Exportquoten für Nickelerz bewerben, die bis Ende des Jahres gültig sein sollen. Diese sollen laut den Ministeriumsangaben zusätzlich zu den bereits bestehenden Exportquoten erteilt werden.

Es wird daher erwartet, dass die Minenproduzenten versuchen, bis zum Jahresende noch möglichst viel Nickelerz zu exportieren, bevor der Exportstopp zum 1. Januar 2020 in Kraft tritt. Die Commerzbank meint, es könne vielleicht auch zu einer Angebotsschwemme von Nickelerz aus Indonesien kommen. Wie schon im Vorfeld des letzten Exportverbots von unbehandelten Erzen Anfang 2014 dürfte China, der größte Abnehmer von indonesischem Nickelerz, auch diesmal versuchen, noch möglichst viel Nickelerz zu importieren.

Quelle: Commerzbank AG/ Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: fotolia

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