Nur leichte Erholung der Industrieproduktion

von Hubert Hunscheidt

Die reale (preisbereinigte) Produktion im Produzierenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Mai 2022 gegenüber April 2022 saison- und kalenderbereinigt um 0,2 % gestiegen. Bereits im April hatte sie gegenüber März 2022 um 1,3 % (vorläufiger Wert: +0,7 %) zugenommen. Im Vergleich zum Mai 2021 war die Produktion im Mai 2022 kalenderbereinigt 1,5 % niedriger.

Die Industrieproduktion (Produzierendes Gewerbe ohne Energie und Baugewerbe) ist im Mai 2022 gegenüber April 2022 saison- und kalenderbereinigt um 0,6 % gestiegen. Innerhalb der Industrie stieg die Produktion von Investitionsgütern um 2,2 %. Die Produktion von Konsumgütern sank um 0,9 % und die Produktion von Vorleistungsgütern nahm um 0,4 % ab. Außerhalb der Industrie lag die Energieerzeugung um 5,8 % niedriger als im Vormonat. Die Bauproduktion lag im Mai 2022 um 0,4 % höher als im Vormonat.

Die Produktion dürfte nach wie vor durch die hohe Knappheit an Vorprodukten beeinträchtigt sein. Gestörte Lieferketten infolge des Kriegs in der Ukraine und anhaltender Verwerfungen durch die Corona-Krise wie Schließungen von Häfen in China führen nach wie vor zu Problemen beim Abarbeiten der Aufträge. Laut dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung gaben 77,2 % der befragten Industrieunternehmen im Mai 2022 an, von Engpässen und Problemen bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen betroffen zu sein.

Quelle: Statistisches Bundesamt / Foto: marketSTEEL

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