Nickel, Aluminium, Kupfer und Eisenerzpreise stark gestiegen

von Angelika Albrecht

Die Volatilität ist immens, berichtet die Commerzbank. An den Metallmärkten grassiert die Angst vor Angebotsausfällen. Um dies in Zahlen zu gießen: Der Nickelpreis sprang gestern zeitweise um über 30%  auf fast 38.000 USD je Tonne nach oben, den höchsten Stand seit Mitte 2007. Heute Morgen hat sich der Preis vorübergehend sogar nochmals mehr als verdoppelt! Erstmals kostet eine Tonne Nickel mehr als 100.000 USD.

Aus Handelskreisen ist zu hören, dass der starke Anstieg des Nickelpreises in der letzten Woche zu einem sog. short squeeze am Nickelmarkt geführt habe. Wegen hoher „margin calls“ müssen wohl Short-Positionen um jeden Preis geschlossen werden, was den Nickelpreis offenbar weiter in die Höhe katapultiert. Die Londoner Metallbörse hat in Reaktion auf die Preisverwerfungen heute den Handel mit Nickel für mindestens den Rest des Tages ausgesetzt.

Laut Rohstoffabteilung der Commerzbank stiegen auch die Preise weiterer Industriemetalle. Der Aluminiumpreis stieg erstmals über 4.000 USD je Tonne und auch der Kupferpreis erreichte gestern mit rund 10.850 USD je Tonne ein neues Rekordhoch. Ein Rekordhoch gab es auch bei Zinn und auch Zink stieg deutlich an. Nach dem starken Anstieg gestern zu Handelsbeginn, sind die Metallpreise wieder etwas gefallen. Heute Morgen ziehen die Preise allerdings bereits wieder an.

Stark gestiegen ist zuletzt auch der Eisenerzpreis: Eine Tonne Eisenerz kostete gestern an der SGX in Singapur knapp 170 USD, so viel wie vor sieben Monaten.

Am Wochenende hat in China der Nationale Volkskongress begonnen. Die Staatsführung hat ihre Ziele für dieses Jahr präsentiert – unter anderem soll das Wirtschaftswachstum um 5,5% steigen. Dies liegt laut Bloomberg am oberen Rand der Erwartungen und ist laut Einschätzung unserer Volkswirte ambitioniert. Die Regierung dürfte daher die fiskalpolitischen Ausgaben beschleunigen, um der Schwäche im Immobiliensektor und der Corona-bedingten Konsumzurückhaltung entgegenzuwirken. Davon sollte die Nachfrage nach Stahl und Eisenerz profitieren, was sich entsprechend in den Preisen bemerkbar macht (der Preis für Betonstahl in China zieht ebenfalls an, wenn auch nicht so stark wie der Eisenerzpreis).

 

Quelle: Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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