Naturschutz für seltene Vogelart

von Alexander Kirschbaum

ThyssenKrupp stellt Nistkasten für Uhu-Familie zur Verfügung

Mittlerweile ist auf dem Gelände eine Uhu-Familie heimisch geworden. Drei Junge, der unter Naturschutz stehenden Vogelart, sind im Mai geschlüpft und werden von der Mutter aufgezogen.

Viele Deponien und Halden sind mittlerweile renaturierte, ökologisch kontrollierte Gebiete, die oft der Naherholung dienen. Vergleichbares gilt auch für die nicht mehr im Betrieb befindlichen Flächen der Deponie Wehofen-Nord am Rande Dinslakens. 2011 wurde der Münsteraner Biologe Ingo Bünning von ThyssenKrupp Steel Europe mit der ökologischen Baubegleitung der Halde Wehofen-West und der Werksdeponie Wehofen-Nord beauftragt, der seitdem auch die Renaturierung der stillgelegten Flächen beaufsichtigt und dokumentiert.

„Wir haben hier auf der Werksdeponie vor Ort im Frühjahr Kotspuren und Gewölle von Uhus identifiziert. Uns war dann klar, dass die Vögel Nahrungsgäste auf der Deponie sind. Wir haben uns dann entschieden, etwas zu tun und den Uhus mit Hilfe von ThyssenKrupp Steel Europe und der fachlichen Unterstützung von Walter Hingmann, einem Uhu-Experten am Niederrhein, eine Nisthilfe gebaut“, so Bünning.

Wenn Gejo Wassink von der „OehoeWerkgroep Nederland” kommt, herrscht bei Uhu-Familien immer ein wenig Aufregung. Denn der Niederländer ist einer der ganz wenigen Experten, die das Beringen der Vögel vornehmen dürfen. „Das Beringen gibt uns zum Beispiel Aufschluss über das Migrationsverhalten. Das sind für den Artenschutz wichtige Informationen“, so Wassink. Denn obwohl ihre Zahl nicht mehr zurückgeht, sind Uhus nach dem Bundesnaturschutzgesetz weiterhin eine streng geschützte Art. 

Nach dem Beringen setzte Wassink die schon stattlichen Jungvögel wieder behutsam zurück in den Nistplatz. „Die Deponie bietet den Vögeln eine tolle Umgebung“, freut sich der Ornithologe. „Dieser Ort ist durch ihre Hügel besonders gut geeignet. Uhus sind Jagdvögel und brauchen erhöhte Stellen, um nach Beute Ausschau zu halten.“ Die Tierwelt auf dem Gelände bietet für die Uhus eine ideale Nahrungsgrundlage. „Für viele Menschen sind solche durch die Industrie geschaffenen Gebiete keine Natur. Aber das stimmt nicht. Flächen wie diese hier in Wehofen sind hervorragende, wiedergewonnene Naturreservate“, betont Wassink.

Quelle: ThyssenKrupp Steel Europe  Bildtext: Schon über 1,1 Kilogramm bringt der Uhu-Nachwuchs auf die Waage (Quelle: ThyssenKrupp)

Schon über 1,1 Kilogramm bringt der Uhu-Nachwuchs auf die Waage

 

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