Nachhaltige Wasserstoffinfrastruktur nur mit Erneuerbaren

von Hubert Hunscheidt

Der Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland kann nach Auffassung von EWE-Chef Stefan Dohler nur gelingen, wenn gleichzeitig Erneuerbare ausgebaut werden. Das sagte Dohler im Vorfeld des Treffens am  heutigen Dienstag des niedersächsischen Wasserstoffnetzwerks im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Einen verstärkten Ausbau der Erneuerbaren gibt es laut Dohler allerdings nur dann, wenn die Bevölkerung umdenkt. "Gerade erst an diesem Montag hat es wieder Proteste gegen einen Atommülltransport gegeben. Wenn wir die vermeiden wollen, müssen wir akzeptieren, dass mehr Windräder in der Landschaft stehen und Leitungen gebaut werden, um den Strom zu verteilen", betonte Dohler und ergänzte: "Wenn wir in einem grünen Umfeld mit einer hohen Wirtschaftsleistung leben wollen, dann gehört eine sichtbare Infrastruktur dazu." Das bedeute auch, dass der Einzelne möglicherweise zurückstecken müsse.

Unter anderen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier setzt in der Stahlindustrie auf den Einsatz von Wasserstoff, um die Produktion klimaneutral zu gestalten. Der Oldenburger Energiedienstleister EWE hat bereits eine Kooperation mit Stahlhersteller ArcelorMittal unterzeichnet, um die Stahlproduktion in Bremen mit grünem Wasserstoff zu realisieren. Mit dem deutsch-niederländischen Gasnetzbetreiber Gasunie werden die Oldenburger heute einen weiteren Kooperationsvertrag unterzeichnen, um die Integration von Wasserstoff in die Gasinfrastruktur zu ermöglichen, den nordwesteuropäischen Wasserstoffmarkt weiterzuentwickeln und unter anderem die Bremer Produktion an den Gasspeicher Huntorf anzuschließen, so EWE-Vorstandschef Dohler.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung / Vorschaufoto: marketSTEEL

Zurück