Nachfragerückgang beeinträchtigt Geschäftsentwicklung

von Hubert Hunscheidt

SCHMOLZ + BICKENBACH, ein weltweit führendes Unternehmen für Speziallangstahl, hat heute für das Geschäftsjahr 2019 eine um 12,6 % niedrigere Absatzmenge von 1'830 Kilotonnen im Vergleich zu 2'093 Kilotonnen in 2018 gemeldet. Der Rückgang beim Umsatz fiel mit 10,0 % auf EUR 2'980,8 Mio. prozentual geringer aus. Das bereinigte EBITDA erreichte EUR 51,2 Mio. nach EUR 236,7 Mio. im Vorjahr. Die Nettoverschuldung belief sich auf EUR 797,6 Mio., höher als zum Ende des dritten Quartals 2019 mit EUR 723,5 Mio. Mit EUR –7,1 Mio. war der Free Cash Flow zwar negativ (2018: EUR –159,8 Mio.), konnte gegenüber dem Vorjahr aber verbessert werden, da das Nettoumlaufvermögen im Wesentlichen durch Maßnahmen zum Lagerabbau seit Jahresende 2018 um rund EUR 160 Mio. auf EUR 773,1 Mio. verringert werden konnte.
 
CEO Clemens Iller kommentierte: „Die Geschäftsentwicklung 2019 war bestimmt von einem sowohl im Ausmaß als auch in der Dauer ungewöhnlich starken und langen Nachfragerückgang. Die Folgen der ausgeprägten Marktschwäche auf das Ergebnis konnten wir mit internen Maßnahmen nicht vollumfänglich auffangen, was dazu führte, dass wir die zu Beginn des Geschäftsjahres selbst gesteckten Ziele nicht erreichten. Mit der Refinanzierung des Unternehmens, welche im ersten Quartal 2020 abgeschlossen sein wird, schaffen wir die Voraussetzung, um den Fortbestand von SCHMOLZ + BICKENBACH über die Krise hinaus zu sichern. Aufbauend auf einer gestärkten Finanzbasis und gestützt von einem stabilen Aktionariat, werden wir die im Sanierungsplan identifizierten Restrukturierungsmaßnahmen entschlossen umsetzen, um den Turnaround des Unternehmens in den nächsten Jahren voranzutreiben. Dabei erwarten wir in 2020 auch aufgrund der Folgen des Coronavirus für die Weltwirtschaft noch wenig konjunkturellen Rückenwind, rechnen aber dennoch mit einer Stabilisierung des Marktumfelds und einem entsprechend verbesserten Ergebnis gegenüber 2019."
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020
 
Nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung zu Beginn des Jahres wird SCHMOLZ + BICKENBACH die Restrukturierung der Gruppe weiter vorantreiben. Dies mit dem Ziel, den Konzern zu dauerhafter Profitabilität zu führen und gleichbedeutend damit Unternehmenswert zu schaffen. Erreicht werden soll dies zum einen über die konsequente Weiterführung bereits eingeleiteter Massnahmen, zum anderen über zusätzliche strukturelle Anpassungen im Rahmen eines Sanierungsplans. Dieser Sanierungsplan detailliert den Pfad zu einer nachhaltig wettbewerbsfähigen Profitabilität. Bei den bestehenden Massnahmen stehen die industrielle Integration von Ascometal sowie damit verbundene Effizienzsteigerungsmaßnahmen, der Turnaround von Finkl Steel in Nordamerika, die Restrukturierung von Steeltec in Deutschland, aber auch Personalmaßnahmen und operative Verbesserungen bei DEW sowie die Investitionsergebnisse bei Swiss Steel auf der Agenda.
 
Für 2020 erwartet SCHMOLZ + BICKENBACH trotz eines anhaltend herausfordernden Marktumfelds ein wesentlich verbessertes bereinigtes EBITDA im Vergleich zu 2019, getrieben vom eingeleiteten Restrukturierungsprogramm und einer verbesserten Lagersituation in den Endmärkten.
 
Allfällige Auswirkungen des Coronavirus auf die Endmärkte und auf SCHMOLZ + BICKENBACH sind zurzeit noch nicht abschätzbar. Entsprechend berücksichtigt der Ausblick von SCHMOLZ + BICKENBACH auf das Ergebnis des Geschäftsjahrs 2020 keine Folgen des Coronavirus.
 
Quelle und Vorschaufoto: SCHMOLZ+BICKENBACH AG

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