Nachfrage für nachhaltige Stahlprodukte steigt

von Hubert Hunscheidt

„Damit die Transformation der Stahlbranche mit grünen Stahlzertifikaten und letztlich emissionsfreien Stahlprodukten gelingt, müssen die Produkte vom Endverbraucher angenommen werden“, erklärt Jochen Grünewald, Managing Director ArcelorMittal Commercial DACH. Dabei spielen aus Sicht von ArcelorMittal die Unternehmen, die Stahlprodukte für Endverbraucher herstellen, eine zentrale Rolle. „Dank unserer XCarb® Green Steel-Zertifikate können die Kunden, die unsere Zertifikate erwerben, die CO2-Einsparungen direkt an ihre Endkunden weitergeben – ganz im Sinne des Scope-3-Ansatzes.“

Dem stimmt der Geschäftsführer des ArcelorMittal-Kunden und Sanitärausstatters Bette, Hersteller von hochwertigen Badelementen aus emailliertem titanlegiertem-Stahl, zu: „Wir haben die ersten 1.000 Tonnen Stahl auf Basis von XCarb® Green Steel-Zertifikaten für unsere Produkte geordert und sehen darin einen Beitrag, ArcelorMittal bei der erforderlichen Transformation zu unterstützen. Zudem passt Stahl mit niedrigeren CO2-Emissionen sehr gut in unsere eigene Nachhaltigkeitsstrategie,“ sagt Bette-Geschäftsführer Thilo C. Pahl.

ResponsibleSteel™: Bremen und Eisenhüttenstadt sind zertifizierte Produktionsstätten

„Zusammen mit unserer XCarb®-Initiative verkörpern unsere ResponsibleSteel™-Zertifizierungen das, was wir unseren Kunden in Bezug auf Nachhaltigkeit bieten wollen", erklärt Steffen Lüdemann, Mitglied der Geschäftsleitung des ArcelorMittal-Werks in Eisenhüttenstadt. ArcelorMittal Bremen und Eisenhüttenstadt gehören zu den weltweit ersten Standorten der ArcelorMittal-Gruppe, die nach der Standardisierungsinitiative ResponsibleSteel™ für Nachhaltigkeit in der Stahlindustrie zertifiziert wurden. „Wir haben uns auf die Zertifizierung drei Jahre intensiv vorbereitet. Und wir verstehen es als Auszeichnung, dass die Mitarbeitenden in Eisenhüttenstadt die Zertifizierung dieses Jahr im Juli zusammen mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Bremen erreicht haben“, so Lüdemann.

ResponsibleSteel™ ist eine gemeinnützige Organisation, die Nachhaltigkeitsstandards und ein unabhängiges Zertifizierungsprogramm für die Stahlwertschöpfungskette entwickelt hat. Im Kern handelt es sich dabei um eine Zusammenarbeit mehrerer Interessengruppen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft. An dieser einzigartigen Initiative sind inzwischen über 40 Mitglieder und Partner beteiligt, die sich aus Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen auf der ganzen Welt zusammensetzen. Mehr unter Responsible Steel™.

XCarb®: Zertifizierte Produkte

Unter der Dachmarke XCarb® werden bei ArcelorMittal alle Produkte, Prozesse und Projekte für reduzierte, niedrige oder null CO2-Emissionen vereint. Die damit verbundenen XCarb® Green Steel-Zertifikate geben Kunden die Möglichkeit, ihre Scope-3-Emissionen sofort zu senken. Sie basieren auf Investitionen des Unternehmens, die zu CO2-Einsparungen führen. Diese Einsparungen werden von unabhängiger Seite geprüft und in XCarb® Green Steel-Zertifikate umgerechnet. Der dabei verwendete Faktor stellt die durchschnittliche Kohlenstoffintensität der europäischen Stahlerzeugung dar. ArcelorMittal geht davon aus, dass bis Ende 2022 etwa 600.000 entsprechende Tonnen grünen Stahls als Ergebnis weiterer CO2-Emissionsreduzierungen bei ArcelorMittal Europe – Flat Products angeboten werden können.

Mit XCarb® recycled and renewably produced hat ArcelorMittal Produkte konzipiert, die im Elektrolichtbogenofen mit Hilfe von Stahlschrott hergestellt werden. Recycelt und erneuerbar produziert bedeutet, dass der physische Stahl mit 100 Prozent recyceltem Material (Schrott) und mit erneuerbarer Energie hergestellt wurde – das ergibt einen extrem niedrigen CO2-Fußabdruck von 300 kg CO2 pro Tonne Stahl. Die dabei verwendete Energie wird mit einer Herkunftsgarantie aus erneuerbaren Quellen unabhängig verifiziert. Mehr auf der Webseite bei XCarb®.

Steel4Future: die deutsche Transformationsstrategie

Mit Milliardeninvestitionen will ArcelorMittal Germany in den kommenden Jahren den Wandel zu einer CO2-neutralen Stahlproduktion vorantreiben. In den vier deutschen ArcelorMittal-Werken entstehen deswegen aktuell an vielen Stellen neue Technologien und Produktionsabläufe, um den Einsatz von Erdgas und Kokskohle durch Verfahren auf der Basis von Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Energien abzulösen. Mehr dazu unter Steel4Future.

Emissionsarmer Stahl: Die Nachfrage steigt

Bei Consumer-Produkten hat der Wandel hin zu CO2-neutralen Produkten bereits begonnen. Das belegt ArcelorMittal-Kunde und Sanitärausstatter Bette. „Aktuell stellen wir fest, dass das Interesse und die Nachfrage zu grünen Produkten und unseren Bemühungen und Bestrebungen rund um das Thema Ressourcenschonung zunehmen“, sagt Bette-Geschäftsführer Thilo C. Pahl. „Wir gehen davon aus, dass qualitativ hochwertige, mit eindrucksvollem Design und mit unserem grünen Stahl gefertigte Produkte wie die Badewannen, Duschwannen und Waschtische von Bette den Anfang machen und andere Hersteller den Trendsettern schnell folgen“, ist sich Grünewald sicher.

Quelle und Fotos: ArcelorMittal Germany Holding GmbH

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