Nachfrage aus China treibt Eisenerzpreis an

von Alfons Woelfing

Eisenerz ist in der vergangenen Woche zeitweise auf über 73 USD je Tonne gestiegen, der höchste Preis seit Anfang März. Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf eine starke Nachfrage aus China nach hochwertigen Qualitäten. Denn mit den Premium-Qualitäten aus Australien und Brasilien schlagen die chinesischen Stahlhersteller gleich zwei Fliegen mit einer Klatsche: Zum einen können sie dadurch kosteneffizienter produzieren, zum anderen erfüllen sie damit auch die immer strengeren Umweltvorschriften in China. Aktuell kommt hinzu, dass die chinesischen Stahlhersteller vor der kurz bevorstehenden Wintersaison ihre Kapazitäten noch voll auslasten. Wie das Nationale Statistikbüro heute berichtete, hat China im September fast 81 Mio. Tonnen Stahl produziert, eine rekordhohe Menge auf Tagesbasis. Die Marktteilnehmer gehen zudem offenbar nicht davon aus, dass die angeordneten Produktionskürzungen während der Wintersaison so strikt ausfallen werden wie in der letzten Saison. Denn diesmal gibt es keine zentralen Vorgaben aus Peking, sondern die einzelnen Provinzen und Städte dürfen selbst entscheiden, wie stark die Stahlproduktion gedrosselt werden muss.
 
Die chinesische Wirtschaft ist im dritten Quartal gegenüber Vorjahr um 6,5% gewachsen, etwas schwächer als erwartet. Auch die Daten zur Industrieproduktion und den Anlageinvestitionen im September fielen verhalten aus. Der Handelsstreit mit den USA zeigt hier wohl erste Spuren. Die Metallmärkte nehmen die Daten relativ gelassen auf. Die Preise zeigen sich zum Wochenausklang uneinheitlich und zumeist wenig bewegt.
 
Quelle: Commerzbank AG / Vorschaufoto: marketSTEEL

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