Mittelständische Stahl- und Metallverarbeiter beim Stahlgipfel unterrepräsentiert
von Hubert Hunscheidt
„Warum sind die mittelständischen Verarbeiter beim Stahlgipfel am 6. November so unterrepräsentiert?“, fragt der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM). Fakt ist: Der Stahlproduzent ist der Grundstoffversorger, die verarbeitende Industrie ist der Nutzer. Ohne Nutzer ist der Grundstoff sinnlos. Allein die Stahl und Metall verarbeitenden Branchen stellen rund fünf Mal so viele Arbeitsplätze wie die Stahlproduzenten. Aber trotz allem spielen sie beim Stahlgipfel im Kanzleramt offenbar nur eine Nebenrolle. „Natürlich müssen Stahlproduzenten wettbewerbsfähig sein. Aber die Stahlverarbeiter genauso“, macht WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer klar.
Brauchen spürbare Maßnahmen für alle in der Wertschöpfungskette
Stahl ist für die verarbeitende Industrie da – nicht umgekehrt. „Als Nutzer, die einen großen Teil der Wertschöpfungskette bilden, sind wir keine Randfiguren, sondern Protagonisten. Es muss
beim Stahlgipfel um Schritte gehen, die alle in dieser Wertschöpfungskette wieder wettbewerbsfähig machen. Dazu gehören für Stahlverarbeiter verbesserte Standortbedingungen“, so Vietmeyer.
Gipfelstürmer sind jetzt viel wichtiger als Gipfel: Politiker, die anpacken
Der Mittelstand sichert einen großen Teil der Arbeitsplätze in vielen Regionen und Gemeinden. Allein in den WSM-Branchen sind es rund 450.000 Jobs. Schon jetzt werden es täglich weniger. Verhindern kann das nur eine Politik, die den gesamten industriellen Standort mitnimmt. Die den Mittelstand belastenden Probleme – zu hohe Energie- und Arbeitskosten, Regularien,
infrastrukturelle Mängel etc. – sind allseits bekannt. Gipfelstürmer sind daher jetzt viel wichtiger als Gipfel: mutige Politiker, die anpacken und den gesamten Industriestandort wieder nach vorn
bringen.
Quelle und Foto: WSM - Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V.