Mit Circular Economy auf dem Weg in eine Zukunft ohne Abfall

von Hubert Hunscheidt

Schrott ist das wohl älteste Beispiel für Recycling in der Menschheitsgeschichte. Metalle können theoretisch beliebig oft ohne nennenswerte Verluste eingeschmolzen und neu verarbeitet werden. Altverzinkter Stahl ist im Stahlrecycling allerdings eine Herausforderung, da die Zinkschicht das Identifizieren und Bewerten der Stahlqualität erschwert. Im Sinne der zirkulären Qualität feuerverzinkten Stahls ist es daher besser, Zink und Stahl vor dem Stahlrecycling zu trennen und dafür einen eigenen Stoffkreislauf aufzubauen.

Ein wichtiger Schritt dazu ist das ReZINQ System: Ab sofort bietet ZINQ als Europas größter Feuerverzinkungsdienstleister, allen Kunden die Möglichkeit, altverzinkte Bauteile kostenlos abzugeben, um den Zinküberzug am Ende der Nutzung in einem eigenen Entzinkungsprozess vom Stahl zu trennen, bevor Zink und Stahl getrennt in geschlossenen Kreisläufen wiederverwertet werden.

"Als Teil unserer integrierten Innovations- und Nachhaltigkeitsstrategie Planet ZINQ und im Rahmen unserer Cradle to Cradle-Selbstverpflichtung verwerten wir bereits die beim Feuerverzinken anfallenden Zinkreststoffe wie Zinkaschen und Hartzink ? damit reduzieren wir bereits heute unseren Einsatz von Primärzink?, erklärt Lars Baumgürtel, geschäftsführender Gesellschafter von ZINQ. ?Mit dem Rücknahmesystem ReZINQ leisten wir einen wichtigen Beitrag, um den Kreislauf für extern anfallende, feuerverzinkte Alt-Produkte zu schließen. Durch ReZINQ und die Trennung von Stahl und Zink können beide Werkstoffe in sortenreineren Kreisläufen wiederverwertet werden. Das erhöht das Potenzial für Prozesse mit höheren Sekundärquoten und die zirkuläre Qualität der eingesetzten Metalle."

Wie funktioniert ReZINQ?

Kunden bringen die altverzinkten Bauteile zu einem der 26 ZINQ-Standorte in Deutschland oder lassen diese durch den ZINQ-Tourendienst depotmobil abholen. Am Standort wird nach einer Eingangskontrolle des Altmaterials das Zink in einem geschlossenen Kreislauf vom Stahl getrennt und das so gewonnene Zink wird erneut dem Prozess zugeführt. Der vom Zink getrennte Stahl geht in den jahrzehntelang bewährten Verwertungskreislauf für Altstahlschrotte (Elektroschmelzofenroute).

Anders als das Entzinken von Bauteilen zum Zweck einer erneuten Verzinkung ist die Abgabe der altverzinkten Bauteile kostenfrei, sofern sie sich für das Recycling ohne weitere Behandlung eignen.

Warum ReZINQ?

Das Schließen technischer Materialkreisläufe ist ein wichtiger Schritt, um Abfall und Ressourcenverschwendung zu vermeiden. Das Ziel sind geschlossene Produktkreisläufe unter Ausschluss von Stoffen, die einem Recycling in der immer gleichen Qualität im Wege stehen. Diese zirkuläre Qualität wird durch die Cradle to Cradle-Zertifizierung für duroZINQ und microZINQ belegt.

Zirkuläre Qualität bedeutet aber nicht nur eine massive Ressourcenschonung durch das verlustfreie Schließen der Stoffkreisläufe:

Die Fokussierung von ZINQ auf Zirkularität als Geschäftsmodell leitet sich unmittelbar aus dem CO2-Einsparpotenzial zirkulärer Produkte und Prozesse ab. Studien von Forschungseinrichtungen wie SITRA (Material Economics, The circular economy ? a powerful force for climate mitigation, 2018) zufolge liegt das Einsparpotenzial bei 60 % der heutigen CO2 Emissionen, wenn die Wirtschaft auf zirkuläre Produktion und Qualität umgestellt wird. Zirkularität ist damit der größte Hebel für Klimaschutz in der Industrie. Der vermehrte Einsatz von Recyclingzink verbessert den klimapositiven Beitrag langlebiger Zinküberzüge nochmals und ist nicht nur für verantwortliche Ressourcennutzung, sondern auch für das Lebenzyklus-CO2-Management, eine wesentliche Stellgröße.

Um das Ziel zu erreichen, immer mehr wiederverwertetes Zink in Primärqualität einzusetzen, ist das Rücknahmesystem ReZINQ ein bedeutender Schritt von ZINQ auf dem Weg in die Circular Economy und damit in eine Zukunft ohne Abfall.

Quelle: ZINQ GmbH & Co. KG / Foto: fotolia

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