Ministerin schiebt ILVA-Verkaufsprozess an

von Hans Diederichs

Der schon lange angekündigte Verkaufsprozess des von Skandalen geschüttelten Stahlwerks ILVA im süditalienischen Tarent wurde am Montag mit der Unterzeichnung eines Regierungsdokuments durch Wirtschaftsministerin Federica Guidi (parteilos) offiziell eingeleitet. Der Prozess soll innerhalb von vier Jahren abgeschlossen sein und wird von drei hochrangigen italienischen Regierungsbeauftragten begleitet. 

ILVA war durch eine Reihe von Umweltskandalen in die Schlagzeilen geraten, was die italienische Regierung schließlich dazu zwang, die Verwaltung des Werkes zu übernehmen. Frühere Eigentümer und Manager müssen sich teilweise vor Gericht für ihr Fehlverhalten verantworten. Um den aktuellen Umweltauflagen zu entsprechen, wird unter anderem der Hochofen Nummer 5 komplett umgerüstet; diesen Auftrag konnte sich die Paul-Wurth-Gruppe sichern. Um den Verkaufsprozess anzuschieben, hat die italienische Regierung außerdem eine Brückenfinanzierung von 300 Millionen Euro bewilligt.

Quellen: ANSA, Kallanish, Paul Wurth; Vorschau-Bild: Die Stadt Tarent mit dem Stahlwerk im Hintergrund (Foto: © Paul Wurth)

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