METAV 2018: Metallbearbeitung im Konjunkturhoch

von Alexander Kirschbaum

Neues Ausstellungskonzept gut angekommen

Die METAV 2018 – 20. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung – ist am Samstag nach fünf Messetagen zu Ende gegangen. „Die Qualität der Kunden ist erfreulich hoch. Und es ist tatsächlich so, dass wir auch hier unsere Maschinen verkaufen konnten“, fasst Reiner Hammerl, Managing Director of Sales and Marketing bei Index in Esslingen, das Geschehen zusammen. Und Andreas Lindner, Geschäftsführer der deutschen Niederlassung des spanischen Herstellers Bimatec Soraluce in Limburg, ergänzt: „Erst heute Morgen haben wir auf der METAV einen Riesenabschluss über 1 Mio. Euro gemacht, mit einem Kunden, den wir am Morgen nicht auf dem Plan hatten und für den es auch kein Angebot gab.“ Gezielte Gespräche mit kompetenten Kunden, teils unerwartete Maschinenverkäufe und die Erschließung neuer Kundengruppen – diese Aspekte spiegeln sich nach Angaben des Veranstalters in zahlreichen Berichten der Aussteller wider.

METAV setzt Impulse für Investitionsentscheidungen

Die hervorragende Branchenkonjunktur zeigte sich auch auf der METAV 2018. So geben rund ein Drittel der Besucher in der Besucherbefragung an, dass sie Investitionen planen, vor allem in Werkzeugmaschinen, Messtechnik, Fertigungs- und Prozessautomatisierung sowie Präzisionswerkzeuge. Rund ein Viertel der Besucher mit Investitionsabsichten will mit neuen Maschinen seine Kapazitäten erweitern.

„Die boomende Konjunktur enthält allerdings für uns auch einen Wermutstropfen. Die Unternehmen sind stark ausgelastet. Deshalb war absehbar, dass viele Firmen ihre Mitarbeiter kaum entbehren können. In Folge kamen 26.500 statt der von uns erwarteten rund 30.000 Fachbesucher“, sagt Wilfried Schäfer, Geschäftsführer beim METAV-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken. Allerdings lag der Auslandanteil konstant bei rund 11 Prozent. Die Auslandsbesucher kamen aus etwa 50 Ländern. Der größte Anteil reiste aus den Niederlanden, der Schweiz, Belgien und Österreich an.

Die deutschen Besucher kamen zu drei Vierteln aus West- und Norddeutschland. Rund ein Fünftel machte sich aus dem Süden und Südwesten der Republik auf den Weg nach Düsseldorf.

Neues METAV-Ausstellungskonzept

Das Area-Konzept setzt auf die Themen Qualität, generative Fertigung, Werkzeug- und Formenbau sowie Medizintechnik. „Wir waren 2016 zum ersten Mal auf der METAV, weil uns das neue Konzept der Areas überzeugt hat. Wir finden in der Moulding Area die gesamte Prozesskette für Hasco wieder, von der Maschine über den Normalienbedarf bis hin zur Software“, sagt beispielsweise Axel Fehling, Gebietsverkaufsleiter bei Hasco Hasenclever in Lüdenscheid.

Die Areas stellen Themen und Produkte gleichermaßen heraus. In den angeschlossenen Foren werden ergänzende Informationen angeboten. Das Interesse der Fachbesucher richtete sich laut VDW stark auf Werkzeugmaschinen und Präzisionswerkzeuge, dabei auch speziell auf Maschinen für den Werkzeug-, Formen- und Modellbau, Prüf- und Messtechnik sowie Qualitätsmanagementsysteme und auf Additive Manufacturing.

Eine zentrale Rolle spielten auch Industrie 4.0. Lösungen, die im gleichnamigen Themenpark präsentiert wurden, aber auch auf vielen Ständen der 560 Aussteller. Der VDW berichtete auf der Messe über seine Brancheninitiative zur Entwicklung einer gemeinsamen, herstellerneutralen Schnittstelle für die Anbindung von Maschinen an übergeordnete IT-Systeme. „Es liegt noch viel Arbeit vor uns, trifft aber genau den Nerv vieler Anbieter und Nutzer in kleinen und mittelständischen Unternehmen“, sagt Schäfer.

Nachwuchs auf den Wandel in der Produktion einstellen

Das andere große Thema der Branche ist der Fachkräftemangel in den technischen Berufen. Die Nachwuchsstiftung Maschinenbau arbeitet u.a. mit der Sonderschau Jugend auf der METAV schon seit vielen Jahren daran und nutzt die Messe, um jungen Menschen die Faszination Technik und die beruflichen Möglichkeiten in der Branche zu vermitteln. „Die Nachhaltigkeit der Nachwuchsentwicklung ist vor dem Hintergrund der Digitalisierung und den Veränderungen, die Industrie 4.0 mit sich bringt, der Schlüssel für den zukünftigen Unternehmenserfolg. Diese waren u.a. zentrale Themen in den Gesprächen mit Ausbildern und Lehrern im Rahmen der Sonderschau Jugend“, sagt Peter Bole, Leiter der Nachwuchsstiftung Maschinenbau.

Die Rahmenveranstaltungen thematisierten die generative Fertigung, Schleif- und Spanntechnik und den Brandschutz. Ein Highlight war dabei die Konferenz Inside 3D Printing.

„Alles in allem hat die METAV 2018 die gute wirtschaftliche Lage der Branche und die Investitionslaune der Abnehmerindustrien bestätigt“, so Wilfried Schäfer vom VDW abschließend. Die nächste METAV wird im März 2020 stattfinden.

Quelle: VDW Artikelfoto:  marketSTEEL twitterte live von der METAV 2018

Zurück