Metallpreise starten zu Wochenbeginn einen neuen Erholungsversuch

von Angelika Albrecht

Nach der schwachen letzten Woche – der LME-Industriemetallindex hat 4,6% verloren – starten die Metallpreise zu Wochenbeginn einen neuen Erholungsversuch, obwohl schlechte chinesische Konjunkturdaten veröffentlicht wurden. Kupfer steigt leicht auf rund 9.200 USD je Tonne, Aluminium etwas stärker auf über 2.800 USD je Tonne.

Wie das Nationale Statistikbüro am heutigen Montag berichtete, ist die Industrieproduktion im April um fast 3% gegenüber Vorjahr zurückgegangen. Dies war der erste Rückgang seit dem Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 und der stärkste seit Anfang 1990.

Die Investitionen in Sachanlagen sind in den ersten vier Monaten im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum nur um 6,8% gestiegen. Dass die Metallpreise dennoch anziehen, liegt wohl an Hoffnungen der Marktteilnehmer, dass es von nun an wieder bergauf geht und die Wirtschaft und damit auch die Metallnachfrage zulegt. Die Wirtschaft wird dabei von der chinesischen Zentralbank unterstützt, die am Wochenende die Kreditzinsen für Erstkäufer von Immobilien leicht gesenkt hat. Am Freitag wurde noch für April das schwächste Kreditwachstum seit fast fünf Jahren berichtet.

Zur positiveren Stimmung an den Metallmärkten trägt daneben wohl auch bei, dass der Corona-Lockdown in Shanghai ab heute schrittweise gelockert werden soll, da außerhalb der Quarantäne-Zonen keine neuen Fälle mehr aufgetreten sind. Wie das Nationale Statistikbüro heute ebenfalls mitgeteilt hat, ist die chinesische Aluminiumproduktion im April auf ein Rekordhoch von 3,36 Mio. Tonnen gestiegen. In China werden im Zuge der guten Gewinnmargen vormals stillgelegte Schmelzen wieder angefahren, trotz der verhaltenen lokalen Nachfrage. Manche Marktbeobachter erwarten sogar einen Angebotsüberschuss von Aluminium in China im zweiten Halbjahr. China hat zuletzt aber viel Aluminium exportiert.


Quelle: Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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