Metallpreise reagieren kaum auf positive Stimmungsdaten

von Alfons Woelfing

Wie die Commerzbank mitteilt, ist in China ist der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) im Juli leicht auf 51,2 gefallen. Auch wenn dies der zweite Rückgang in Folge war, lag er im Rahmen der Erwartungen. Man merkt zwar mittlerweile die Auswirkungen des Handelsstreits – seit dem 6. Juli gelten in den USA Importzölle auf chinesische Produkte im Wert von 34 Mrd. USD sowie chinesische Einfuhrzölle auf US-Produkte im gleichen Umfang –, das Stimmungsbarometer bleibt aber noch über der Marke von 50, die Expansion anzeigt.

Die Metallpreise reagieren kaum auf die Daten. Merklich im Plus sind die Stahlpreise: In China steigt der meistgehandelte Futures-Kontrakt für Betonstahl (Fälligkeit Oktober) heute auf ein 11-Monatshoch von knapp 4.200 CNY je Tonne (entspricht über 600 USD je Tonne). Auf Schlusskursbasis hatte er gestern schon das höchste Niveau seit 5½ Jahren erreicht. Die Stimmung in der chinesischen Stahlindustrie ist im Juli deutlich gestiegen, wie der entsprechende PMI für die Branche zeigt. Dies dürfte an den aktuell hohen Margen der Stahlhersteller liegen. Und offenbar erwarten die Produzenten, dass die Stahlpreise auch noch weiter steigen, da die chinesische Regierung in den letzten Wochen Schließungen von Stahlhütten aus Umweltgründen angeordnet und fiskalpolitische Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft ergriffen hat. Darüber hinaus fallen seit März die Vorräte von Betonstahl in China deutlich. Der LME-Preis für Betonstahl hat den Anstieg der Stahlpreise in China noch nicht nachvollzogen.

Quelle: Commerzbank AG / Vorschaufoto: marketSTEEL

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