Metallmarkt wartet auf Verhandlungergebnisse

von Alfons Woelfing

Wie die Commerzbank AG berichtet, wartet man am Metallmarkt weiterhin mit Spannung auf die Ergebnisse der Verhandlungen der chinesischen Handelsdelegation in den USA. Bislang konnte man außer diplomatischer Floskel keinen Fortschritt vermelden, sodass gestern bereits die zweite Runde an Strafzöllen in Kraft getreten ist, wobei die zusätzlichen chinesischen Einfuhren in die USA im Wert von 16 Mrd. USD mit einem Strafzoll von 25% belegt werden. China dürfte die gleiche Maßnahme ergreifen. Insgesamt werden danach die beiden Konfliktparteien Importwaren im Wert von jeweils 50 Mrd. USD mit Strafzöllen belegt haben. Die Spieleinsätze dürften sich bei Scheitern der Gespräche sogar noch drastisch erhöhen.

Die USA haben bereits Zölle für zusätzliche Güter im Wert von 200 Mrd. USD ins Gespräch gebracht. China würde in dieser Situation keine adäquate Antwort liefern können, weil das Land bei weitem nicht so viele Güter und Dienstleistungen aus den USA wie umgekehrt importiert und Zölle auf US-Güter im Wert von „nur" 60 Mrd. USD einführen. Die Versuchung, diese vermeintliche Stärke auszuspielen, dürfte angesichts der Denkweise des Beraterstabes des US-Präsidenten und der politischen Verwerfungen rund um seine ehemaligen Mitarbeiter recht groß sein.

Dies würde den zarten Erholungsversuch des LME-Industriemetallindexes wieder beenden, wobei er seine 13-Monatstiefstände von der Vorwoche erneut testen würde. Also bleibt die Gefahr einer Preiskorrektur bei Industriemetallen trotz der langfristig attraktiven Preisniveaus recht hoch. 

Quelle: Commerzbank AG / Vorschaufoto: marketSTEEL

Zurück