Metallmärkte vor ereignisreicher Woche

Nach ihren starken Anstiegen am Freitag legen die Metallpreise zum Start in die neue Handelswoche eine Verschnaufpause ein: Sie zeigen sich am Montag weitgehend unverändert. Am Freitag war der LME-Industriemetallindex um 1,8% gestiegen. Angeführt wurde er dabei von Nickel und Zink (+3,8% bzw. +2,9%). Dies war zum einen auf den schwachen US-Dollar zurückzuführen. Zum anderen spielte maßgeblich die gute Marktstimmung eine Rolle, die sich wohl aus der Hoffnung speiste, dass sich die Parteien in den USA doch kurzfristig auf ein neues Hilfsprogramm für die US-Wirtschaft einigen könnten. Ein weiterer Einigungsversuch ist allerdings am Wochenende gescheitert. Die Gespräche sollen diese Woche fortgesetzt werden.

Nach der starken Aufwertung des Chinesischen Yuan seit Ende Mai, die den Metallpreisen in den letzten Monaten Auftrieb gab, steuert jetzt die chinesische Zentralbank gegen: Sie hat seit gestern die Reserveauflagen für USD-Käufe am Derivatemarkt (20%) aufgehoben. Sie möchte damit die CNY-Aufwertung zumindest verlangsamen, wodurch die Metallpreise etwas Unterstützung verlieren könnten. Heute früh werden allerdings die ersten chinesischen Handelsdaten für September zeigen, dass China wohl auch im letzten Monat noch große Mengen Rohstoffe importiert hat (wenn auch kleinere als in den Vormonaten) – unter anderem Kupfer und Eisenerz.

Noch spannender werden die virtuellen Herbsttagungen der International Study Groups sein, die diese Woche beginnen. Die Frühjahrstagungen waren coronabedingt ausgefallen. Neben aktualisierten Schätzungen für dieses Jahr wird vor allem interessant, wie die International Study Groups die Marktlage im nächsten Jahr einschätzen. Für 2021 werden erstmals Prognosen veröffentlicht.

QuelleCommerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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