Mercosur-Abkommen ermöglicht politischen Druck

von Hubert Hunscheidt

Zur Äußerung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, sie habe „erhebliche Zweifel“ an der Umsetzung des EU-Freihandelsabkommens mit den Mercosur-Staaten, sagt Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des VDMA:

„Das Mercosur-Abkommen muss kommen. Denn nur das Abkommen wird es der EU ermöglichen, politischen Druck zum Thema Abholzung des Regenwalds auf den brasilianischen Präsidenten Bolsonaro aufzubauen. Es ist besser, im Dialog zu bleiben, als das Land sich selbst zu überlassen oder in eine Partnerschaft mit China zu drängen. Je schneller das Abkommen umgesetzt wird, desto schneller kann die EU auf Basis des Vertrags offiziell Konsultation mit Brasilien zum Thema Nachhaltigkeit beantragen. Denn beide Seiten verpflichten sich zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens.

Auch die europäischen Importeure werden ihren Beitrag leisten, in dem sie mit den brasilianischen Lieferanten vereinbaren, dass die Produkte nicht von frisch gerodeten Regenwaldflächen stammen. Für Soja gibt es bereits eine entsprechende Vereinbarung.

Das Mercosur-Abkommen ist ein langfristiges Projekt. Es wird auch dann noch Wirkung zeigen, wenn der brasilianische Präsident schon lange nicht mehr im Amt ist. Eine Ablehnung des Vertrags wäre daher reine Symbolpolitik. Kein Baum wird in Brasilien gerettet, wenn das Abkommen nicht ratifiziert wird.“

Quelle: VDMA e. V. / Vorschaufoto: fotolia

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