Marktbereinigung im Ölsektor

Frankfurt/M. - In ihren PERSPEKTIVEN am Morgen berichtet die Deutsche Bank, dass US-Präsident Donald Trump nach dem Gespräch mit Saudi-Arabien und Russland eine Reduktion des Ölangebots um zehn Millionen Barrel erwarte. Die Trump-Nachricht sorgte gestern an den Ölmärkten für Euphorie. Die Deutsche Bank meint jedoch, da sich die weltweite Nachfrage um ein Viertel verringert habe, könnten dem Ölsektor dennoch harte Zeiten bevorstehen.

Derzeit beeilen sich die Produzenten, ihr Öl in Lagerstätten zu transportieren, wodurch die Transport- und Lagerkapazitäten knapp werden. Sie könnten daher irgendwann dazu gezwungen sein, dafür zu bezahlen, dass ihnen ihr Öl abgenommen wird. Bereits jetzt entspricht der Ölpreis pro Barrel in Kanada dem eines halben Liters Bier. Derart niedrige Preise werden unprofitable Produzenten weltweit aus dem Geschäft drängen, besonders in den Schieferölregionen der USA. Selbst eine Versöhnung zwischen Saudi-Arabien und Russland dürfte diese Produzenten angesichts des für 2020 erwarteten Nachfragerückgangs von im Schnitt fünf Millionen Barrel pro Tag nicht retten. Wegen ihrer Finanzkraft könnten große Ölunternehmen aus Europa allerdings langfristig zu den Gewinnern zählen.

Quelle und VorschaubildDr. Ulrich Stephan, Deutsche Bank, PERSPEKTIVEN am Morgen 

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