LIBERTY investiert 350 Millionen Euro in grüne Stahlproduktion in Ostrava
von Hubert Hunscheidt

LIBERTY Ostrava hat den nächsten Meilenstein auf dem Weg zur emissionsarmen Stahlproduktion gesetzt. Wie das Unternehmen mitteilt, wurde ein Vertrag mit dem italienischen Anlagenbauer Danieli über die Lieferung zweier hybrider Elektrolichtbogenöfen unterzeichnet. Der Auftrag ist Teil eines umfassenden Transformationsplans, der unter dem Namen GREENSTEEL die CO₂-Emissionen am Standort Ostrava bis 2027 um über 80 % senken soll. Mit einem Investitionsvolumen von 8,6 Milliarden CZK (rund 350 Mio. EUR) handelt es sich um die größte Investition in das Werk seit einer Generation.
Die beiden 200-Tonnen-Öfen basieren auf der innovativen QONE-Technologie zur effizienten Steuerung von Lichtbogenstrom und -spannung. Sie ermöglichen eine flexible Chargenzusammensetzung mit bis zu 100 % Stahlschrott und reduzieren gleichzeitig die Abhängigkeit von importierter Kohle und Eisenerz. In der zweiten Projektphase soll vollständig mit Schrott gearbeitet werden. Der Produktionsstart ist für 2025, der reine Schrottbetrieb für 2027 vorgesehen – parallel zum Anschluss an eine neue 400-kV-Stromleitung.
Auch Ostravas Schwesterwerk LIBERTY Galati in Rumänien soll künftig mit vergleichbarer Technologie modernisiert werden. LIBERTY verfolgt das Ziel, innerhalb von fünf Jahren 10 Millionen Tonnen GREENSTEEL-Kapazität in Europa zu etablieren.
Parallel zur Vertragsunterzeichnung wurde eine Kooperation mit dem Energieunternehmen ČEZ ESCO vereinbart. Gemeinsam sollen Lösungen im Bereich erneuerbare Energien und Wasserstoff entwickelt werden, um die Energieversorgung des Werks langfristig nachhaltig zu gestalten. Zudem wurde in Ostrava die tschechische GFG Foundation vorgestellt – eine gemeinnützige Initiative der Gupta-Familie zur Förderung junger Talente für Industrieberufe.
Quelle und Foto: Liberty Steel Group