Leistungsstarke Krane heben Stahlrohre automatisch

Vor, zurück, seitwärts, schräg: Stahlrohre müssen während ihrer Herstellung in alle Richtungen transportiert werden. Beim schweizerischen Stahlrohr-Hersteller Jansen kommen sie bündelweise vom Lager ins Tauchbad und wieder heraus. Damit sie sich dabei nicht verbiegen oder gar herun­terfallen, braucht es eine besonders präzise, sichere und feinfühlige Lösung. Konecranes entwickelt deshalb für Jansen passgenaue CXT NEO Zweiträger-Brückenkrane mit einzigartiger Steuerung.
 
Bei der Herstellung von Autos und Lkws kommt es natürlich auch auf Präzision an: Die Karosserie muss perfekt zusammenpassen, sonst leidet die Langlebigkeit des Fahrzeugs. Die Jansen AG im schweizerischen Oberriet an der Grenze zu Österreich fertigt deshalb Präzisionsstahlrohre für die Automobilindustrie mit hoher Genauigkeit. Gerade bei Fahrzeugen ist neben exakten Maßen auch lange Haltbarkeit gefragt, um zehn- oder gar hunderttausen­den Fahrtkilometern standzuhalten – auf Asphalt, Schotterwegen sowie bei Wind und Wetter. Damit die Stahlrohre noch wider­standsfähiger werden, nehmen sie im 1923 gegründeten Tradi­tionsunternehmen Jansen vor ihrer Fertigstellung ein Tauchbad. Um dort hinein zu kommen, müssen die in Bündeln zusammen­gefassten Stahlrohre zunächst sicher aus dem Lager gehoben werden. Dabei dürfen sie sich weder verbiegen noch in eine zu starke Schräglage kommen. Für ihr schützendes Bad müssen sie dann kontrolliert schräg gehalten werden. Dafür wird eine ganz besondere Steuerung benötigt. Konecranes hat deshalb drei CXT NEO Zweiträger-Brückenkrane mit Oberkran und drei Katzen speziell für die Bedürfnisse von Jansen konzipiert.
 
Rohrbündel auch in engen Räumen sicher transportieren
 
Die drei Krane müssen bei Jansen mehrere Aufgaben meistern, wenn sie schwere Rohrbündel vom Lager ins Tauchbad und zur weiteren Verarbeitung transportieren. „Weil die Platzverhältnisse in der Produktionshalle recht beengt sind, haben wir die Krane sehr kompakt gebaut“, erläutert Andreas Scheerer, Teamleiter der Abteilung Modernization bei Konecranes am Standort Frick in der Schweiz. „Zeitgleich müssen sie unterschiedlich lange Rohre in vier Richtungen transportieren können.“ Die Rohrbündel bei Jansen sind zwischen 3,5 und 13 Meter lang. Sie dürfen sich während des Transports nicht durchbiegen, sonst könnte es zu bleibenden Schäden an den Rohren kommen. Gleichzeitig müssen die bis zu 5 Tonnen schweren Bündel immer im Gleichgewicht bleiben. Andernfalls besteht beim Transport Abrutschgefahr – ein Risiko für die Mitarbeiter.
 
Bei Jansen müssen sich die Stahlrohre zudem auch neigen, damit sie sicher ins Tauchbad kommen. „Der Winkel darf dabei nicht zu steil sein, sonst rutschen die Stahlrohre ab“, sagt Rolf Büchel, Leiter der Produktion bei Jansen. „Nur so lassen sich die Bündel optimal eintauchen.“ Und nach ihrer Behandlung müssen die Rohre wieder in ihre horizontale Ausgangslage kommen – am besten automatisch und sicher.
 
Einzigartige halbautomatische Steuerung für drei Hubwerke
 
Um die Rohrbündel sicher und zuverlässig zu transportieren, haben alle drei CXT NEO Zweiträger-Brückenkrane einen Ober­kran mit drei Katzen. Rolf Büchel: „Damit sind wir auf jede Rohr­länge vorbereitet. Ist das Bündel sehr kurz, kann der Kranfahrer zwei der drei Katzen für den Transport nutzen. Sind es sehr lange Stahlrohre, kommen alle drei Hubwerke zum Einsatz.“ Eine von Konecranes speziell für Jansen entwickelte Steuerung vereinfacht dabei die Kontrolle der drei Katzen. „Damit sich die Krane automa­tisch auf die verschiedenen Längen ihrer Fracht einstellen können, sind diese in der Kransteuerung einprogrammiert“, erläutert Andreas Scheerer. „Wählt der Kranfahrer eine Rohrlänge aus, fahren die Katzen automatisch in die richtigen Positionen. Das spart enorm viel Zeit.“ Auch die Eintrittswinkel ins Tauchbad sind vorab definiert: Kranfahrer müssen nur den Befehl für „Neigen“ drücken, dann fährt der rechte Haken hoch und der linke herunter, bis der optimale Winkel von maximal 2,5 Grad je nach Rohrlänge erreicht ist – der mittlere Haken bleibt immer in der gleichen Position.
 
Für solche komplexen Aktionen muss der Kran jederzeit „wissen“, wo sich Katzen und Haken im Transportprozess befinden. Über eine fehlersichere SPS-Steuerung mit Profinet-Anbindung kom­munizieren die CXT NEO Krane von Konecranes mit Frequenz­umrichtern, Absolutwertgebern, Barcodesystemen und der Funk­fernsteuerung. Andreas Scheerer: „So hat der Kran immer alle wichtigen Informationen, um sich automatisch auf die Anforde­rungen der Aufgabe einzustellen für einen sicheren und reibungs­losen Betrieb.“ Alle wichtigen Daten erhalten dank Truconnect Remote Service auch die Instandhaltungs-Experten von Konecranes: Per Datenfernübertragung sehen sie frühzeitig, wenn Wartungsbedarf entsteht und erhöhen so die Verfügbarkeit der Krane.
 
Perfekt steuern, sicher heben
 
Der Transport der Stahlrohre vom Lager ins Tauchbad ist bei Jansen enorm komplex. Sie müssen nicht nur sicher angehoben, sondern auch kontrolliert geneigt werden. Die einzigartige Steue­rung der drei CXT NEO Zweiträger-Brückenkrane von Konecranes sorgt bei den Stahlrohr-Experten in Oberriet für einen sicheren und effizienten Betrieb. Franz Fussi, Leiter Facility Management bei Jansen, freut sich über das Erreichte: „Wir haben sehr spezielle Anforderungen an unsere Krane. Den opti­malen Neigungswinkel der Rohre für das Tauchbad per Hand einzustellen, wäre sehr schwierig und zeitraubend. Mit den neuen Krananlagen von Konecranes erhöhen wir die Sicherheit unserer Mitarbeiter und sparen Zeit und Geld.“
 
Quelle und Fotos: Konecranes GmbH
 
 
 

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