Leicht verbesserte Erwartungen der chinesischen Konjunktursituation

von Hubert Hunscheidt

In der aktuellen Umfrage vom April 2021 (06.04.-14.04.2021) steigt der CEP-Indikator um 3,5 Punkte auf einen neuen Wert von 46,3 Punkten. Der CEP-Indikator, der auf Basis des China Economic Panel (CEP) vom ZEW Mannheim in Kooperation mit der Fudan Universität, Shanghai, erhoben wird, gibt die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wieder. Die Bewertung der aktuellen Konjunktursituation sinkt geringfügig um 0,3 Punkte auf 42,6 Punkte. Der Konjunkturausblick für China ist damit weiterhin sehr positiv.

Die Prognosen für das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das laufende Jahr sowie für 2022 wurden deutlich erhöht. Die neue BIP-Prognose für 2021 liegt bei 6,8 Prozent, im Vormonat betrug sie noch 6,0 Prozent. Für 2022 wurde die Prognose etwas weniger stark angehoben, auf 5,6 Prozent von zuvor 5,2 Prozent.

Diese Prognoseänderung kommt zum gleichen Zeitpunkt wie die Bekanntgabe des BIP-Wachstums im ersten Quartal 2021. Verglichen mit dem Vorjahresquartal meldet das chinesische National Bureau of Statistics einen erheblichen Anstieg um 18,3 Prozent. „Dieser Anstieg sollte jedoch nicht überinterpretiert werden, denn ein Jahr zuvor erlebte China bekanntermaßen einen Einbruch der Konjunktur“, sagt Dr. Michael Schröder, der die Umfrage im ZEW-Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ verantwortet.

Besonders aussagekräftig sei hingegen die Wachstumsrate zum Vorquartal. So betrug das Wachstum im Vergleich zum vierten Quartal 2020 lediglich 0,6 Prozent und zeigt, dass sich das Wirtschaftswachstum im Verlauf der letzten Quartale abgeschwächt hat. „Es bleibt daher abzuwarten, ob die hohen Quartalswachstumsraten vom zweiten bis vierten Quartal 2020 auch 2021 wieder erreicht werden“, so Schröder weiter.

Quelle: ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH / Foto: fotolia

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