Kupfermarkt noch immer stark unterversorgt

von Angelika Albrecht

Die Metallpreise starten zwar verhalten in die neue Handelswoche, bleiben aber auf sehr hohen Niveaus. Laut Commerzbank kostet Kupfer gut 9.800 USD je Tonne und damit rund 100 USD weniger als am Freitag. Nickel fällt um 2,5% und rutscht wieder unter 24.000 USD je Tonne. Am vergangenen Freitag hatte der Nickelpreis erstmals seit August 2011 über dieser Marke geschlossen. Aluminium hält sich noch oberhalb von 3.000 USD je Tonne.

Die Commerzbank geht davon aus, dass zum einen hinter dem schwächeren Wochenauftakt Gewinnmitnahmen stehen, nachdem viele Metallpreise seit Jahresbeginn stark gestiegen waren. Zum anderen scheinen sich einige Marktteilnehmer vor der Fed-Sitzung defensiver zu positionieren in der Erwartung, dass die US-Notenbank weitere Signale für eine baldige Straffung ihrer Geldpolitik gibt.

Die International Copper Study Group (ICSG) hat letzte Woche für den globalen Kupfermarkt ein Angebotsdefizit von fast 300 Tsd. Tonnen in den ersten zehn Monaten des letzten Jahres ausgewiesen. Dies ist deutlich höher als die ICSG im Oktober auf ihrer Herbsttagung für das gesamte Jahr unterstellt hat. Zwar wird das Angebot mittlerweile stärker ausgeweitet als die Nachfrage steigt, nach Ansicht der Commerzbank dürfte die ICSG aber mit ihrer Einschätzung im Herbst zu optimistisch gewesen sein; es besteht wohl wieder Revisionsbedarf. Immerhin war das ausgewiesene Defizit rund 100 Tsd. Tonnen niedriger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, was auf eine gewisse Entspannung des Marktes hindeutet.

Den ICSG-Daten zufolge hat eine höhere Minenproduktion zu einer gestiegenen Raffinadeproduktion geführt, während der Nachfrageanstieg hinter der Angebotsausweitung zurückblieb. Heute; Montag, 24.1.22, veröffentlicht die International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) Daten zur Lage am Zink- und Bleimarkt. Im Verlauf des letzten Jahres haben sich beide Märkte spürbar angespannt. Diesen Trend dürfte die ILZSG heute bestätigen.


Quelle: Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

Zurück