Kritische Liquiditätsengpässe bei jedem vierten Metallverarbeiter

von Hubert Hunscheidt

In den letzten zwölf Monaten erlebten drei von fünf metallverarbeitenden Betrieben (60,5 Prozent) problematische Liquiditätsengpässe. Das ergab eine Umfrage der Close Brothers Factoring GmbH aus Mainz unter 200 Unternehmen der Branche. Für ein gutes Drittel (35,5 Prozent) der Befragten waren diese Engpässe dabei eher kritisch, für ein Viertel (25 Prozent) sogar sehr kritisch.

Als Hauptursache ihrer Liquiditätsengpässe nannte jeder vierte Betrieb (27 Prozent) hohe Einkaufspreise für Rohmaterialien und Vorprodukte, die er jeweils nicht vollständig oder nur verzögert weitergeben konnte, jeder Fünfte (20 Prozent) hohe Transportkosten und jeder Sechste (17,5 Prozent) hohe Energiepreise. Weiterhin zeigte die Umfrage, dass nahezu alle metallverarbeitenden Unternehmen (97,5 Prozent) mit Zahlungsausfällen und -verzögerungen konfrontiert waren: Jeder Zehnte (9 Prozent) erlebte sowohl Verzögerungen als auch Ausfälle, die Hälfte (52 Prozent) nur Verzögerungen und ein Drittel (36,5 Prozent) nur Ausfälle.

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Um eine ausreichende Liquidität sicherzustellen oder diese zu verbessern, nutzten in den letzten zwölf Monaten vier von fünf Unternehmen (79 Prozent) zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten oder externe Dienstleister. Bei den Nutzern dieser zusätzlichen Finanzierungswege waren vor allem Sale-and-lease-back-Angebote (46,2 Prozent) und Factoring (38,6 Prozent) das Mittel der Wahl, gefolgt vom Verkauf von Anlagevermögen an Händler oder andere Nutzer (31,6 Prozent). Ein weiteres Viertel (26,6 Prozent) entschied sich aus Liquiditätsgründen für Darlehen von Kreditinstituten, ein gutes Fünftel (22,8 Prozent) für den Einsatz von Rechtsanwälten und Inkassodiensten bei Zahlungsverzögerungen.

Lage bei Liquidität weiter angespannt

Die gleiche Umfrage zeigt auch, dass drei Viertel der Metallverarbeiter (75 Prozent) mit Sorgen auf die kommenden zwölf Monate schauen: Fast die Hälfte der Betriebe (48 Prozent) rechnet in dieser Zeit mit einer eher angespannten Liquiditätslage, ein gutes Viertel (27 Prozent) sogar mit einer sehr angespannten Situation. Nur ein Viertel der Umfrageteilnehmer (25 Prozent) erwartet, dass die Liquidität künftig nicht sehr belastet (21,5 Prozent) oder gar nicht belastet (3,5 Prozent) sein wird.

Mit Blick auf die Faktoren, die ihre Liquidität in den nächsten zwölf Monaten am stärksten belasten werden, erwähnten die Betriebe am häufigsten hohe Einkaufspreise (37,5 Prozent) und hohe Transportkosten (34 Prozent), gefolgt von hohen Personalkosten (29,5 Prozent) und hohen Energiepreisen (28,5 Prozent). Für viele zählen aber auch abnehmende Umsätze aufgrund von Nachfragerückgängen (21,5 Prozent) oder Lieferengpässen (20 Prozent) zu den drei Hauptfaktoren. Jeweils jeder Achte (13,5 Prozent) erwartet eine Belastung vor allem durch Zahlungsausfälle und Zahlungsverzögerungen.

Helfende Finanzlösungen bleiben gefragt

Zur Sicherung ihrer Liquidität planen vier von fünf Metallverarbeitern (78 Prozent), geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Auf Sale-and-lease-back-Modelle möchten in dem Zusammenhang vier Neuntel dieser Betriebe (44 Prozent) setzen, auf ein konsequenteres Mahnwesen inklusive Einsatz von Anwälten und Inkassodiensten drei Achtel (38 Prozent) und auf Factoring zwei Siebtel (29 Prozent). Jeweils ein Viertel der Metallverarbeiter (26 Prozent) beabsichtigt, Anlagegüter an Händler oder andere Nutzer zu verkaufen beziehungsweise Darlehen aufzunehmen, um die eigene Liquiditätslage zu verbessern.

„Die Umfrageergebnisse decken sich mit unserer Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Metallverarbeitern, die eine großen Anteil an unserem Kundenportfolio haben“, so Detlef Küßner, Geschäftsführer der Close Brothers Factoring GmbH. „In den letzten Monaten und Jahren hatten viele von ihnen bereits mit Liquiditätsengpässen zu kämpfen und sehen keine Zeichen dafür, dass sich die Situation in absehbarer Zeit erheblich verbessern wird. Kein Wunder also, dass so viele Metallverarbeiter weiterhin Maßnahmen ergreifen möchten, um ihre Liquidität sicherzustellen und die Krisenzeit wohlbehalten oder sogar besser aufgestellt als zuvor zu überstehen. Dass Factoring regelmäßig zu den beliebtesten Optionen zählt, zeigt, wie sehr das Instrument vielen Betrieben offensichtlich schon geholfen hat.“

Wann und warum sich Factoring lohnt

Factoring kann Unternehmen insbesondere bei wachsenden oder gleichbleibenden Umsätzen erhebliche Vorteile bieten. So lässt sich durch den regelmäßigen Verkauf von Forderungen an einen Dienstleister wie Close Brothers Factoring bankunabhängig und zuverlässig nicht nur die eigene Liquidität sichern, sondern auch die Eigenkapitalquote erhöhen, was wiederum mögliche Darlehenskosten senken kann. Im Einkauf können Betriebe dank der regelmäßigen, planbaren Zahlungseingänge außerdem größere Warenmengen mit kürzeren Zahlungszielen und damit zu besseren Konditionen erwerben. Im Verkauf wiederum kann mit längeren Zahlungszielen für die Abnehmer gepunktet werden, da der Finanzdienstleister alle Forderungen direkt und zeitnah begleicht. Weiterhin wird die Buchhaltung entlastet, wenn der Finanzierer Mahnwesen und Debitorenmanagement übernimmt.

Über Factoring: Mittels Factoring, dem regelmäßigen Verkauf von Forderungen an einen Dienstleister wie Close Brothers Factoring, lässt sich bankunabhängig und zuverlässig die eigene Liquidität sichern und die Eigenkapitalquote auf einem guten Niveau halten. Durch die regelmäßigen, planbaren Zahlungseingänge können Betriebe außerdem größere Warenmengen mit kürzeren Zahlungszielen und damit zu besseren Konditionen erwerben. Da der Finanzdienstleister alle Forderungen direkt und zeitnah begleicht, sind darüber hinaus längere Zahlungsziele für Abnehmer möglich – ein zusätzliches, oft entscheidendes Verkaufsargument. Hinzu kommt, dass das Ausfallrisiko durch den Verkauf der Forderungen vollständig auf den Factor übergeht.

Über Close Brothers Factoring: Die Close Brothers Factoring GmbH ist ein Tochterunternehmen der größten unabhängigen britischen Handelsbank, der Close Brothers Group plc.. Seit über 20 Jahren ist der Dienstleister mit Sitz in Mainz in Deutschland etabliert.

Quelle: Close Brothers Group plc. / Foto: Fotolia