Korrosionsschutz und Veredelung metallischer Oberflächen

von Alfons Woelfing

Von Fahrzeugen über Stahlmöbel und Heizkörper bis zu Computergehäusen und Alltagsgegenständen – die Elektrotauchlackierung ist allgegenwärtig. Um dabei die ständig steigenden Anforderungen an Qualität, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz zu erfüllen, ist Fachwissen erforderlich. Dieses vermittelt das „Erste Elektrotauchlack-Forum“ der DFO am 11. und 12. September 2018 in Melle.
 
Ob als Korrosionsschutz oder zur Veredelung metallischer Oberflächen – die Elektrotauchlackierung zählt zu den effizientesten Nasslackierverfahren der Oberflächentechnik. Doch auch dabei sind einige Herausforderungen wie beispielsweise eine optimale Prozessanpassung und der Umgang mit Keimen im Elektrotauchlack zu meistern. Wissen über diese und weitere Themen vermittelt das Erste Deutsche Elektrotauchlack-Forum am 11. und 12. September 2018 in Melle. Die Tagungsreihe, deren Inhalte bei keiner anderen Veranstaltung im deutschsprachigen Raum thematisiert werden, wurde von der Deutschen Forschungsgesellschaft für Oberflächenbehandlung e.V. (DFO) vor einigen Jahren entwickelt.
 
Know-how, Innovationen und Benchmark-Lösungen
 
Bei der zweitätigen Veranstaltung bieten anerkannte Experten aus Industrie und Forschung Informationen über neue Entwicklungen sowie Erfahrungsberichte. Der erste Tag startet mit einem Vortrag, der Neueinsteiger kompakt und verständlich über die Grundlagen der Elektrotauchlackierung informiert. Anschließend steht die Besichtigung des Anlagenkonzepts der Kesseböhmer Beschlagsysteme GmbH & Co. KG Bad Essen auf dem Programm. Der Betriebsleiter Oberfläche des Unternehmens berichtet dabei über das Projekt „neue Lackieranlage“ von der Planung bis zum laufenden Betrieb.
 
Unter dem Titel „Bakterien – chemische Keule oder doch lieber physikalisch zur Brust nehmen“ werden am zweiten Tagungstag die verschiedenen chemischen und physikalischen Verfahren zur Entkeimung vorgestellt und deren Vor- und Nachteile aufgezeigt. Mit den Ursachen und Auswirkungen eines Bakterienbefalls sowie den Maßnahmen diesen zu verhindern, beschäftigt sich das folgende Referat. Danach geht es um den Einsatz von Bioziden im Elektrotauchlack mit Rückgewinnung des Kreislaufwassers. Über praktische Erfahrung aus der Anwendung sonochemischer Wasserdesinfektion basierend auf einer besonderen Kombination aus UV-Licht und Ultraschall wird ebenfalls berichtet.
 
Innovative Applikationsverfahren für die KTL-Beschichtung von Massenschüttgütern werden in einem weiteren Vortrag vorgestellt ebenso wie der Einsatz von gepulsten Lasern als Vorbehandlungsverfahren für Beschichtungsprozesse. Im Vortrag „Multimetall-Vorbehandlung heute und in Zukunft“ wird unter anderem die chemische Reaktion auf verschiedenen Metallsubstraten dargestellt und die Frage diskutiert, ob eine ausreichende Prozesssicherheit erreicht wird. Das Referat „Gleichrichtertechnik und Steuerungskonzept im Zeitalter 4.0“ beleuchtet die heutige Gleichstromtechnik für die Elektrotauchlackierung in konventioneller Bauweise und in hocheffizienter Modultechnologie. Thematisiert werden darüber hinaus die Vorteile einer anodischen Tauchlackierung mit Ausbildung oxidischer Barriereschichten bei Aluminiumbauteilen.
Die vier Ideenwerkstätten zu den Themen „Anwendungstechnik in der täglichen Praxis“, „Bakterien: Keiner hat sie – aber alle reden darüber“, „ETL der Zukunft“ und „Lieferantenkonzept: Alles aus einer Hand – bringt es das“ runden das Programm des zweiten Tages ab. Die Teilnehmer diskutieren dabei das jeweilige Thema mit Experten und präsentieren anschließend die Ergebnisse.
 
Weitere Informationen, das vollständige Programm und Informationen über die Referenten sind hier abrufbar. Über diese Internetseite ist auch eine Online-Anmeldung möglich. Die Teilnahme kann für beide Tage nur den ersten oder zweiten Tag gebucht werden.
 
Quelle: Deutsche Forschungsgesellschaft für Oberflächenbehandlung e.V. (DFO) / Vorschaufoto: FreiLacke Emil Frei GmbH & Co. KG

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