Kokerei Schwelgern: 50-millionste Tonne Kokskohle

von Alexander Kirschbaum

Ein Meilenstein in der Produktionsgeschichte der Kokerei in Duisburg-Schwelgern fand jetzt statt: Ofen 93 wurde mit der fünfzigmillionsten Tonne Kokskohle gefüllt, um für das Duisburger thyssenkrupp-Werk Koks zur Stahlproduktion herzustellen. Am 13. März 2003 ging mit der ersten Batterie der Kokerei im Duisburger Norden eine der modernsten Anlagen in Betrieb, und seitdem produzieren die insgesamt 140 Öfen auf dem Werkgelände der Stahlsparte von thyssenkrupp hochwertigen Koks für die benachbarten Hochöfen.

"Eine Halde fasst etwa 80.000 Tonnen Kokskohle, so dass man sich, gerechnet auf 50 Millionen Tonnen, 625 solcher Halden vorstellen muss. Mit dieser Menge kann man rund zwei Millionen Lkw füllen, die auf einer geschätzten Gesamtlänge von 25.000 Kilometern hintereinander stünden. Damit könnte man also die Erde auf Höhe des Äquators um mehr als die Hälfte umrunden", sagt Peter Liszio, technischer Geschäftsführer der Kokereibetriebsgesellschaft Schwelgern (KBS).

Die Anlage hat das umweltschonende Verfahren zur Nasskühlung bei der Koksproduktion als neue Technologie etabliert. In ihren Prozessen ist die Kokerei global vernetzt. „Kamen im Jahr 2003 in der neuen Kokerei noch immerhin rund 20 Prozent der Kohle aus Deutschland, so sind wir vor etwa sieben Jahren vollständig auf Importkohle umgestiegen. Die Edelkohle, die wir zur Koksproduktion benötigen, beziehen wir aus nahezu allen Märkten weltweit, im Wesentlichen aus Australien, Kanada, USA, Afrika sowie zum Teil aus Asien", so Michael Fonck, zuständig für den kaufmännischen Bereich bei der KBS.

Die bislang verarbeiteten 50 Millionen Tonnen Kokskohle gingen in Form von hochwertigem Koks direkt und vollständig in die benachbarten Hochöfen des thyssenkrupp-Stahlbereichs: Dort deckt die Kokerei mit einer Koksproduktion von rund 2,8 Millionen Tonnen pro Jahr rund 70 Prozent des Koksbedarfs ab.

Die Kohlenforschung am Standort ist in vollem Gange. „Mit der Einstellung der Kohleförderung in Deutschland kam auch das Ende der Forschungstätigkeit rund um das Thema. Angesichts der allgemeinen Knappheit an Kokskohle sehen wir aber den dringenden Bedarf, an dieses Wissen anzuknüpfen und weiterzudenken“, so Liszio. Gemeinsam mit einem Team aus Wissenschaftlern, Technikern und Ingenieuren läuft daher seit rund vier Jahren vor Ort in Schwelgern eine Serie von Projekten zur Zukunft der Kokskohle.

Quelle: thyssenkrupp Steel Europe  Artikelfoto: Rund 320 Mitarbeiter sind in der Kokerei Duisburg-Schwelgern damit beschäftigt, hochwertigen Koks für den Einsatz in der die benachbarten Stahlproduktion herzustellen. (Foto: thyssenkrupp)

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