Klöckner & Co SE verzeichnet rote Zahlen

von Alexander Kirschbaum

In den ersten neun Monaten 2015 stieg der Umsatz von Klöckner trotz rückläufiger Mengen und Preise währungsbedingt um 1,2 % auf 5,0 Mrd. €. Durch sinkende Preise verringerte sich die Rohertragsmarge auf 18,9 % nach 19,3 % im Vorjahreszeitraum. Entsprechend ging auch das EBITDA vor Restrukturierungsaufwendungen von 158 Mio. € im Vorjahreszeitraum auf 76 Mio. € zurück. Nach Abzug von Einmalaufwendungen für das im Sommer initiierte Restrukturierungsprogramm KCO WIN+ betrug das EBITDA 22 Mio. €. Das Vorsteuerergebnis lag bei –91 Mio. € nach 43 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Nach Berücksichtigung eines Steuerertrags von 5 Mio. € verzeichnet das Unternehmen einen Konzernverlust von 85 Mio. €.

„Den sich erneut verschlechternden Marktbedingungen begegnen wir durch die schnelle Umsetzung der im Sommer eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen im Rahmen des erweiterten Programms KCO WIN+. Die Maßnahmen befinden sich voll im Zeitplan und werden bereits im kommenden Jahr einen wichtigen Beitrag zur erwarteten Rückkehr in die schwarzen Zahlen leisten“, so Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender der Klöckner & Co SE.

Digitalisierung vorangetrieben

Neue Geschäftsfelder versucht Klöckner durch eine zunehmende Digitalisierung der Geschäftsprozesse zu erreichen. So hat das Unternehmen eine Kontraktplattform in Deutschland und den USA eingeführt, ist in das Online-Geschäft mit Handwerkern und Privatkunden in Deutschland eingestiegen und beteiligt sich an einem Industrie 4.0-Projekt zur automatischen Stahlbestellung durch Produktionsmaschinen.

Wachstum im höhermargigen Geschäft

Spürbar weiter vorangekommen ist Klöckner & Co beim Ausbau des Geschäfts mit höherwertigen Produkten und Services. Sowohl durch internes als auch externes Wachstum soll der Umsatzanteil dieses Bereichs von 34 % im vergangenen Geschäftsjahr auf 45 % im Jahr 2017 gesteigert werden. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg war nach eigenen Angaben die Übernahme des Stahlverarbeiters American Fabricators in Nashville, Tennessee/USA zu Beginn des vierten Quartals. Damit steigt Klöckner & Co nach dem Ausbau der Service-Center-Aktivitäten in den USA nun in das höherwertige Segment der Stahlweiterverarbeitung ein.

Positiver Ausblick auf 2016

Im Geschäftsjahr 2016 wird das operative Ergebnis (EBITDA) Klöckner zufolge auch bei einem lediglich stabilen Marktumfeld voraussichtlich deutlich steigen und damit auch das Konzernergebnis wieder spürbar positiv ausfallen. Zusätzliche positive Impulse erwartet das Unternehmen aus den in den USA und Europa eingeleiteten Antidumping-Maßnahmen vor allem gegen chinesische Exporte.

Quelle: Klöckner & Co SE  Vorschau-Foto: Bildtext: Duisburger Konzernzentrale (Foto: Klöckner & Co SE)

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