Kampagne der deutschen Stahl- und Metallverarbeiter

von Hubert Hunscheidt

Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, ist die Produktion der stahl- und metallverarbeitenden Unternehmen im dritten Quartal um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gesunken. Das ist der zweite Rückgang in Folge, somit befindet sich die Branche in der Rezession. Die Vorjahreswerte konnten zum dritten Mal in Folge nicht erreicht werden. Insgesamt geht die Produktion im bisherigen Jahresvergleich nach neun Monaten um 2,6 Prozent zurück. Der Ausblick auf das vierte Quartal wird von den Auftragseingängen bestimmt, die nach neun Monaten 3,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen. Im dritten Quartal lagen die Bestellungen um 9,5 Prozent niedriger als im Vorquartal 2/2023.

Entsprechend pessimistisch schätzen die Unternehmen der Branche ihre Geschäftsentwicklung ein. Der Anteil der Unternehmer, die ihre Geschäftslage als gut bezeichnen, sinkt um weitere 2,8 Prozent auf unter 20 Prozent. Und die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate entwickeln sich noch dramatischer: 49 Prozent gehen von einer Verschlechterung der Geschäftslage aus (+3,7 Prozent zum Vormonat), nur noch 5,8 Prozent bleiben mit Blick auf ihre Geschäftserwartung optimistisch (-0,6 Prozent zum Vormonat).

Laut Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung (WSM), geben die aktuellen Zahlen „Anlass zu größter Sorge“, zumal die Prognose für das Gesamtjahr aufgrund der anhaltenden Nachfrageschwäche erneut auf minus 3,0 Prozent nach unten korrigiert werden musste. Angesichts der teilweise dramatischen Entwicklungen in den Unternehmen haben sich die 13 Fachverbände der Branche unter Federführung des WSM zusammengeschlossen, um sich mit der Kampagne„Wir. Formen. Fortschritt.“ direkt an die Bundesregierung zu wenden.

Quelle: WSM – Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V. / Foto: marketSTEEL

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