Jindal Steel legt unverbindliches Kaufangebot für Thyssenkrupp-Stahlsparte vor
von Hubert Hunscheidt

Der indische Stahlkonzern Jindal Steel International hat ein indikatives, unverbindliches Angebot für den Kauf der Stahlsparte von Thyssenkrupp Steel Europe vorgelegt. Der Thyssenkrupp-Vorstand prüft die Offerte nun eingehend im Hinblick auf die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit, die Fortführung der grünen Transformation und die Sicherung der rund 26.000 Arbeitsplätze.
Reaktionen von IG Metall und Arbeitnehmerseite
Die IG Metall bewertet den Vorstoß als grundsätzlich positiv, da Jindal als wachstumsorientierter Investor mit Know-how in der grünen Stahlproduktion gilt. Gleichzeitig fordert die Gewerkschaft schnelle und „substanzielle Gespräche“, um Klarheit über die Zukunft der Standorte und Arbeitsplätze zu schaffen. Die Arbeitnehmervertreter wollen den Prozess konstruktiv begleiten, pochen jedoch auf konkrete Zusagen.
Politische Erwartungen
Auch die Politik hat deutliche Erwartungen formuliert. Die zuständige Wirtschaftsministerin betonte, dass der Investor nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch die Mitbestimmungskultur und die grüne Transformation sichern müsse. Ziel sei es, in Deutschland weiterhin wettbewerbsfähigen und klimafreundlichen Stahl produzieren zu können und die langfristigen Perspektiven der Arbeitsplätze zu garantieren.
Hintergrund
Ein Verkauf der Stahlsparte steht bei Thyssenkrupp seit Jahren im Raum. Bereits in der Vergangenheit wurden Gespräche mit anderen Investoren geführt, unter anderem mit dem tschechischen Milliardär Daniel Křetínský – diese Pläne zerschlugen sich jedoch. Die Sparte kämpft seit Jahren mit Überkapazitäten, Stellenabbau und strukturellen Verlusten.
Quelle: diverse Medien / Foto: marketSTEEL