Jenoptik auch im 3. Quartal mit deutlich profitablem Wachstum

von Angelika Albrecht

„Jenoptik hat auch nach neun Monaten des Jahres 2022 ihre Wachstumsstärke und Resilienz in einem anspruchsvollen Umfeld bewiesen. Das deutliche Umsatzwachstum auch im 3. Quartal, eine gute Ergebnisqualität und ein sehr erfreulicher Auftragseingang und -bestand bestärken uns in unserer Zuversicht für das Gesamtjahr 2022“, kommentiert Stefan Traeger, Vorstandsvorsitzender der JENOPTIK AG.

Umsatz legte nach neun Monaten um 34,4 Prozent zu – organisch ein Plus von 11,9 Prozent

Auch im 3. Quartal hat Jenoptik vor allem dank der anhaltend starken Performance der Division Advanced Photonic Solutions ihren profitablen Wachstumskurs fortgesetzt. Damit erhöhten sich die Umsätze nach neun Monaten um 34,4 Prozent auf 698,0 Mio. Euro (i.Vj. 519,5 Mio Euro). Die 2021 erworbenen Unternehmen Jenoptik Medical und die SwissOptic-Gruppe erzielten zusammen einen Umsatz von 117,8 Mio Euro. Organisch zeigte der Konzern damit nach drei Quartalen ein Wachstum von 11,9 Prozent. Wie schon in den Vorquartalen konnte Jenoptik in allen Regionen zulegen. In Europa (inkl. Deutschland) war der Anstieg mit 47,8 Prozent akquisitionsbedingt am größten. Der Anstieg in den strategischen Schwerpunktregionen Asien/Pazifik und Amerika lag bei rund 20 Prozent. Insgesamt wurden 76,3 Prozent des Umsatzes im Ausland generiert (i.Vj. 81,5 Prozent).


EBITDA-Marge weiter auf 16,9 Prozent erhöht

Trotz gestiegener Kosten hat Jenoptik seine Ergebnisqualität 2022 weiter deutlich verbessert. In absoluten Zahlen erzielten die fortgeführten Geschäftsbereiche einen EBITDA-Anstieg von 109,7 Mio Euro im Vorjahr auf 117,8 Mio Euro Ende September 2022 (inkl. PPA-Effekten von minus 1,3 Mio Euro nach minus 1,8 Mio Euro im Vorjahreszeitraum). Im Vorjahresergebnis war zudem ein positiver Einmaleffekt im Zusammenhang mit den Akquisitionen von 2020 in Höhe von 25,6 Mio Euro (davon Q3/2021: 7,2 Mio Euro) enthalten, womit das vergleichbare Ergebnis bei 84,1 Mio Euro und der Anstieg bei 40,1 Prozent gelegen hätten. Die EBITDA-Marge von Juli bis September stieg von 18,9 Prozent im Vorjahr (ohne Einmaleffekt; mit Einmaleffekt 22,6 Prozent) auf 19,2 Prozent und nach neun Monaten von 16,2 Prozent (ohne Einmaleffekt; mit Einmaleffekt 21,1 Prozent) auf 16,9 Prozent.

Unter Berücksichtigung eines verbesserten Finanzergebnisses, deutlich höherer Steuerzahlungen und eines negativen Ergebnisbeitrags der im Sommer veräußerten VINCORION (aufgegebener Geschäftsbereich) von minus 4,8 Mio Euro (i.Vj. 3,8 Mio Euro) erzielte Jenoptik ein Konzernergebnis nach Steuern von 41,4 Mio Euro (i.Vj. 66,2 Mio Euro inkl. Einmaleffekt). Das Ergebnis je Aktie des Konzerns lag bei 0,71 Euro (i.Vj. 1,12 Euro mit Einmaleffekt, 0,68 Euro ohne Einmaleffekt).

Nachfrage weiter positiv – Auftragsbestand kletterte auf 749,8 Mio Euro

Die positive Nachfrageentwicklung setzte sich fort. So legte der Auftragseingang organisch und akquisitionsgetrieben um 32,1 Prozent auf 884,5 Mio Euro zu (i.Vj. 669,6 Mio Euro). Die Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions konnten im deutlich zweistelligen Prozentbereich zulegen. Der Auftragsbestand erreichte mit 749,8 Mio Euro ein Rekordhoch. Er lag um 38,0 Prozent über dem Wert vom Jahresende 2021 (31.12.2021: 543,5 Mio Euro).

Eigenkapitalquote stieg auf 48,9 Prozent, Free Cashflow legte stark auf 28,4 Mio Euro zu

Der Fokus auf eine solide Bilanzierungs- und Finanzierungspolitik ist die Grundlage für das zukünftige Wachstum des Konzerns und die Ziele der „Agenda 2025“ vor dem Hintergrund der aktuell unsicheren Entwicklung der Rahmenbedingungen. Die Eigenkapitalquote wurde weiter auf nunmehr 48,9 Prozent (31.12.2021: 44,4 Prozent) verbessert. Der Free Cashflow des Konzerns vor Zinsen und Steuern legte trotz der deutlich gestiegenen Auszahlungen aus operativer Investitionstätigkeit im Berichtszeitraum auf 26,7 Mio Euro zu (i.Vj. 17,7 Mio Euro). Der Free Cashflow der fortgeführten Geschäftsbereiche verbesserte sich noch stärker von 11,1 Mio Euro auf 28,4 Mio Euro.

Entwicklung der Divisionen:

Advanced Photonic Solutions mit ungebrochenem Wachstum im Bereich Halbleiterausrüstung

Von Januar bis September 2022 stieg der Umsatz der Division um 51,4 Prozent auf 529,1 Mio Euro (i.Vj. 349,6 Mio Euro). Das Geschäft mit der Halbleiterausrüstungsindustrie legte in den vergangenen neun Monaten weiter zu. Auch die Bereiche Biophotonics sowie Optical Test & Measurement erwirtschafteten einen deutlich höheren Umsatz. Ohne den Umsatz der 2021 erworbenen Gesellschaften in Höhe von 117,8 Mio Euro belief sich das organische Umsatzwachstum auf 18,0 Prozent. Das EBITDA stieg ohne den bereits erwähnten Einmaleffekt von 80,4 Mio Euro (mit Einmaleffekt 106,0 Mio Euro) um 53,6 Prozent auf 123,5 Mio Euro. Die EBITDA-Marge der Division erreichte 23,3 Prozent und lag damit leicht über dem vergleichbaren Vorjahreswert von 23,0 Prozent (ohne Einmaleffekt, mit Einmaleffekt 30,2 Prozent). Auch zum 30. September 2022 profitierte die Division von einer ungebrochen hohen Kundennachfrage. So legte der Auftragseingang, getrieben von der Halbleiterausrüstungsindustrie, aber auch aus den Bereichen Biophotonics sowie Industrial Solutions, signifikant um 43,5 Prozent auf 670,5 Mio Euro zu (i.Vj. 467,1 Mio Euro). Der Auftragsbestand erhöhte sich gegenüber dem Jahresende 2021 von 430,2 Mio Euro auf 588,9 Mio Euro.

Smart Mobility Solutions geht mit stark verbessertem Auftragsbestand ins 4. Quartal

Das Geschäft der Division Smart Mobility Solutions hat sich im 3. Quartal weiter belebt. So legte der Quartalsumsatz um 5,4 Prozent auf 31,1 Mio Euro zu. Das EBITDA kletterte sogar um mehr als ein Drittel auf 7,1 Mio Euro und die EBITDA-Marge von 17,9 auf 22,7 Prozent. Kumuliert nach neun Monaten kam die Division damit auf Umsätze von 75,8 Mio Euro, ein Plus von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 72,3 Mio Euro. Aufgrund spürbar höherer Vertriebs- und F+E-Kosten lag das Neun-Monats-Ergebnis mit 8,4 Mio Euro noch leicht unter Vorjahr (i.Vj. 8,6 Mio Euro). Die EBITDA-Marge betrug 11,1 Prozent, (i.Vj. 11,9 Prozent). Erfreulich entwickelte sich der Auftragseingang der Division, der bis Ende September 2022 um 18,4 Prozent von 86,7 Mio Euro auf 102,6 Mio Euro zulegte. Auch der Auftragsbestand erhöhte sich signifikant um 53,4 Prozent auf 83,3 Mio Euro (31.12.2021: 54,3 Mio Euro).

Non-Photonic Portfolio Companies: steigende Auftragseingänge im Automotive-Geschäft im 3. Quartal

Die vom Automotive-Geschäft dominierten Non-Photonic Portfolio Companies erzielten im 3. Quartal einen um 28,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verbesserten Auftragseingang. Damit konnte die schwächere Entwicklung im ersten Halbjahr nahezu kompensiert werden. Nach neun Monaten betrug der Auftragseingang 109,3 Mio Euro (i.Vj. 112,6 Mio Euro). Der Auftragsbestand ist mit 77,4 Mio Euro (31.12.2021: 58,9 Mio Euro) weiterhin hoch. Die schwächere Entwicklung der Automobilindustrie im bisherigen Jahresverlauf spiegelt sich nach neun Monaten in einem Umsatzminus von 5,2 Prozent auf 91,1 Mio Euro (i.Vj. 96,0 Mio Euro) wider, wobei 2021 noch Umsatzbeiträge der im Juli 2021 veräußerten Aktivitäten in der nicht-optischen Prozess-Messtechnik enthalten waren. Auch beim EBITDA konnte der Vorjahreswert von 4,4 Mio Euro mit minus 2,8 Mio Euro nicht erreicht werden, zumal im Vorjahr u.a. ein Einmalertrag von 3,6 Mio Euro aus dem Verkauf des Messtechnikgeschäfts realisiert wurde.

Prognose für Geschäftsjahr 2022 konkretisiert: Vorstand erwartet einen Umsatz in der oberen Hälfte der bestehenden Spanne von 930 und 960 Mio Euro und weiterhin eine EBITDA-Marge zwischen 18,0 und 18,5 Prozent

Angesichts der positiven Entwicklung in den ersten neun Monaten konkretisiert der Vorstand die im August 2022 angehobene Prognose und erwartet einen Umsatz in der oberen Hälfte der bestehenden Spanne von 930 und 960 Mio Euro (2021: 750,7 Mio Euro). Beim EBITDA wird ebenfalls mit einem deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr ohne Einmaleffekt gerechnet. Die EBITDA-Marge soll sich weiterhin auf 18,0 bis 18,5 Prozent verbessern (2021: 16,7 Prozent ohne Einmaleffekt). Voraussetzung für diese Wachstumsannahmen ist unter anderem, dass sich die geopolitischen Risiken nicht weiter verschärfen. Dazu gehört beispielsweise der Ukraine-Konflikt mit den eingeleiteten Sanktionen und möglichen Auswirkungen auf Preisentwicklungen, Energieversorgung und Lieferketten. Unsicherheiten ergeben sich auch aus dem weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie, Inflation und anhaltenden Lieferengpässen, auch wenn Jenoptik zuversichtlich ist, letztere gut managen zu können.

 


Über Jenoptik

Jenoptik ist ein global agierender Photonik-Konzern und in den beiden Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions aktiv. Die nicht-photonischen, insbesondere auf den Automobilmarkt ausgerichteten Aktivitäten werden unter den Non-Photonic Portfolio Companies als eigenständige Marken geführt. Zu unseren Schlüsselmärkten zählen vor allem die Halbleiterausrüstungsindustrie, Medizintechnik, Automotive und Maschinenbau sowie Verkehr. Rund 4.400 Mitarbeiter arbeiten weltweit im Jenoptik-Konzern, Hauptsitz ist Jena (Deutschland). Die JENOPTIK AG ist an der Deutschen Börse in Frankfurt notiert und wird im SDax und TecDax geführt. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte Jenoptik mit den fortgeführten Geschäftsbereichen einen Umsatz von 750,7 Mio Euro.


Quelle: JENOPTIK AG, Vorschaubild: Fotolia

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