Jedes dritte Unternehmen leidet unter Auftragsmangel
von Hubert Hunscheidt
Damit liegt er aber weiter deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. „Der Weg aus der Auftragsflaute ist noch lang“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Der Auftragsmangel kann durch konjunkturell bedingte Nachfrageschwäche, aber auch durch zu hohe Kosten und damit mangelnde preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen entstehen.“
In der Industrie ist der Anteil der Unternehmen mit fehlenden Aufträgen gesunken – von 38,0% im Juli auf 35,5% im Oktober. So atmet vor allem der Automobilbereich etwas auf – nach 38,7% im Juli fehlen nun 29,5% der Unternehmen die Aufträge. Im Metallsektor und in der Papierindustrie (jeweils rund 44%) bleibt die Lage aber besonders schwierig. In der Chemischen Industrie stieg der Anteil um rund fünf Prozentpunkte auf 39,1%.
Die Dienstleister berichten sogar etwas häufiger von fehlenden Aufträgen: Der Anteil stieg von 31,4 auf 33,6%. Besonders betroffen sind Leiharbeitsfirmen (64%). Auch in der Beherbergung (52,4%) sowie bei Werbeagenturen und Marktforschern (54,8%) ist der Auftragsmangel überdurchschnittlich hoch.
Im Handel bleibt die Lage schwierig: Unter den Großhändlern klagten knapp zwei Drittel (61,9%) über fehlende Aufträge – ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorquartal (64,9%). Unter den Einzelhändlern hat sich die Situation nur minimal verbessert: Der Anteil sank von 52,1 auf 48,4% – damit berichtet weiterhin etwa jeder zweite Betrieb über eine unzureichende Nachfrage.
Quelle: ifo Institut / Foto: Fotolia