IW: Europa braucht mehr Investitionen

von Hans Diederichs

Damit die Unternehmen in Europa wieder mehr investieren, schlägt Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker eine Kapitalmarktunion vor. Mit ihrer Hilfe könnten sich Firmen europaweit auf dem Kapitalmarkt refinanzieren. Doch gegen die aktuelle Investitionsschwäche hilft nur ein umfassendes Maßnahmenpaket, um das Vertrauen in die Finanzmärkte zurückzugewinnen. Das zeigt eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

Die Unternehmen in Europa investieren nicht genug – im Durchschnitt rund 12 Prozent weniger als noch 2007. Die Kapitalmarktunion soll das ändern, indem sie es Unternehmen ermöglicht, EU-weit Aktien und Anleihen auszugeben, um Investitionen zu finanzieren. Denn bislang leihen sich Unternehmen in der EU – anders als etwa in den USA – überwiegend Geld von Banken.

Heide Haas, Finanzmarktexpertin des IW Köln, warnt die EU-Kommission allerdings davor, vorschnell zu handeln: „Die Öffnung der Kapitalmärkte allein kann die Investitionen nicht beleben.“ Im Prinzip unterstützt das IW Köln die Pläne der Kapitalmarktunion, fordert aber umfassendere Maßnahmen:

  • eine Konsolidierung der Haushalte,
  • eine umfassende Bankenaufsicht,
  • eine Stärkung des Marktes für verbriefte Forderungen (Asset-backed Securities), um die Liquidität der Unternehmen zu verbessern.

Quelle: IW Köln  Foto: fotolia 

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