Instandhaltung und Service als Wirtschaftsfaktor

von Hubert Hunscheidt

„Die Ergebnisse des jährlichen WVIS-Branchenmonitors verdeutlichen, dass sowohl die Instandhaltung in der Industrie als auch der Umsatz im Industrieservice weiterwachsen“, ist Dr. Martin G. Eckert, geschäftsführendes Mitglied des WVIS-Vorstandes, überzeugt. Der aktuelle Branchenmonitor weise einen Umsatz von deutlich mehr als 20 Milliarden Euro für 2018 aus, bei einem konstanten Wachstum von 4,7 Prozent. Überdurchschnittlich gewachsen seien vor allem die smarten Dienstleistungen.
 
Branchenvertreter positiv gestimmt
 
Es soll weiter aufwärts gehen. „Der Industrieservice wird sein Wachstum beschleunigen und erfolgreich bleiben. Denn die klassischen und auch die neuen Smart Services bieten gemeinsame Potenziale für neue Dienstleistungen“, sagt Eckert und mahnt gleichzeitig: „Deshalb gilt es, die eigene IT-Kompetenz zu stärken.“
 
Mit entsprechend neuen Geschäftsmodellen rechnet Manfred Botschek. Der Vize-Präsident des deutschen Chapter der Association for Services Management International (AFSMI) weist darauf hin, dass spezialisierte Service Provider zusätzliche Services für die Instandhaltung anbieten. Beispiele seien Predictive as a Service oder Verfügbarkeitsgarantien. „Es wird zunehmend Service Provider geben, die Produktion und Instandhaltung als Service anbieten“, wie erste Beispiele, insbesondere im Bereich Druckmaschinen, zeigten.
 
Friedhelm Iske, Vorstandsmitglied Forum Vision Instandhaltung (FVI), bezeichnet die aktuelle wirtschaftliche Situation auf Basis des vierteljährlichen Branchenindikators Instandhaltung ebenfalls als gut. Diesen erstellt der Verband in Zusammenarbeit mit dem Verein FIR Forschung – Innovation – Realisierung an der RWTH Aachen. Jedoch wird laut Iske „in der Branche die Zukunft vorsichtig verhaltener eingeschätzt“. Das FIR wird geleitet von Professor Volker Stich. Als einen Grund nennt er die digitale Transformation, die vorübergehend zu geringen Einbußen führen könne. Danach jedoch werde „die wirtschaftliche Lage der Branche durch eine Wandlung der Instandhaltung hin zu einem aktiven Wertschöpfungspartner zunehmend positiv beeinflusst“.
 
In einem gedämpften Konjunkturverlauf, wie er sich derzeit abzeichnet, erkennt Horst-Dieter Kraus, Vice President Marketing and Communications beim Automatisierungsspezialisten Pilz, durchaus Chancen: „Nach langen Phasen starker Investitionstätigkeit kommen immer Phasen, in der diese Investitionen bestmöglich ausgeschöpft werden müssen.“ Hierbei sei die Instandhaltungsbranche gefragt, die Unternehmen helfe, teure Neuanschaffungen zu vermeiden und - bei auflebender Konjunktur - trotzdem ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stellen zu können.
 

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